Attest für Wurst aus Ziegenfleisch

Ziegenfarmer aus Soceni erhielt rumänienweit erste Lizenz für Ziegenwurst

Reschitza – Ioan Păun aus Soceni, einer Gemeinde zehn Kilometer nördlich von Reschitza, erhielt in diesen Tagen die gute Nachricht vom Ministerium für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung: sein Lizenzansuchen für die von ihm seit Jahren erfolgreich produzierte Ziegenwurst ist genehmigt worden. Somit ist Ioan Păun aus dem Banater Bergland der erste und einzige Produzent Rumäniens, der geräucherte Bratwurst aus Ziegenfleisch unter dem Namen „Cârnaţi de capră“ offiziell herstellen darf.

Das Landwirtschaftsministerium attestierte ihm, dass er ein „veritables traditionelles Produkt“ herstelle. Dass dieses Attest (vor allem der Begriff „traditionell“) ziemlich dehnbar ist, geht aus der Aussage des Produzenten selber hervor: „Das Rezept zu dieser Wurst habe ich mir nirgends abgekupfert und von niemand erlernt“, sagte er einer Lokalzeitung vor einem Jahr am Rande eines lokalen Markts landwirtschaftlicher Erzeugnisse, bei dem sich die Käufer um seinen Stand gedrängt hatten und Schlange standen. „Ich habe es mir selber ausgedacht. Das ganze Geheimnis besteht eigentlich bloß im Räuchern“, gab sich Ioan Păun bescheiden.

Dadurch, dass seine Ziegenwurst jetzt den Status eines „traditionellen Produkts“ zugesprochen bekam, hat Ioan P²un einen breiteren und um einiges erleichterten Marktzugang. Sein Kommentar nach der Mitteilung durchs Landwirtschaftsministerium: „Ich habe diese meine Würste immer mit viel Liebe gemacht. Dass sie einzigartig sein müssen in ganz Westrumänien, wusste ich. Dass ich nun die offizielle Bestätigung habe, dass sie einzigartig in Rumänien sind, das freut mich aus ganzem Herzen. Das Attest darüber wollte ich mir ausstellen lassen, um sie leichter verkaufen zu können. Ich lebe auch davon. Und darin besteht der Vorteil: ich verkaufe sie leichter und völlig legal. Bisher war ich nur bei Verkaufsveranstaltungen, die von der Landwirtschaftsdirektion des Landkreises organisiert wurden. Jetzt mache ich noch einige kleine Nachbesserungen, vor allem in meinem Zubereitungsbereich, in der Würstlerei, dann soll´s richtig losgehen! Aber wir bringen alles zu gutem Ende, wenn der Herrgott will, dass wir gesund bleiben!“ Seit einiger Zeit hat Ioan P²un einen Verkaufsstand in der Nähe des Präsentierladens der Bäckerei von Soceni, die sich seit Jahren im Banater Bergland eines guten Rufs erfreut.

Ioan Păun ist nach dem Bokschaner Pilzezüchter Mircea Freisz einer der erfolgreichsten und originellsten Kleinproduzenten des Banater Berglands. Freisz ließ sich 2018 seinen „Eingelegten Salat mit Banater Buchenschwammerln“ und seine „Zakuska aus Speisepilzen“ patentieren.

Insgesamt gibt es im Banater Bergland 35 attestierte „traditionelle Produkte“, seit 2013 das Ministerium für Landwirtschaft und für den Ländlichen Raum Kriterien zum Attestierungsvorgang eingeführt hat. Landesweit ist aber die Zahl der „traditionellen Produkte“ im Lebensmittelbereich seit der Einführung offizieller strikter Attestierungskriterien insgesamt ziemlich stark gesunken. Auch der bürokratische Vorgang des Erlangens eines Attests zieht sich sehr lange (für manche Antragsteller: „zu lange“) hin.