Reschitza – Mittels Pressekommuniqué teilte die Antikorruptionsdirektion DNA Mittwoch mit, dass der PSD-Senator Ion („Ionuț“) Narcis Chisăliță unter Strafverfolgung gestellt wurde. Ihm wird Nutzung seines Einflusses als Autoritätsperson, die eine Leitungsfunktion in einer politischen Partei bekleidet, zwecks Erlangung, für sich oder für andere, von einem ihm nicht zustehenden Nutzen vorgeworfen, desgleichen Komplizenschaft beim Amtsmissbrauch, bei dem ein ihm oder einem anderen nicht zustehender Nutzen erlangt werden konnte.
Konkret wird Chisăliță vorgeworfen, was in Reschitza und in Bokschan sowieso seit Längerem hinter vorgehaltener Hand erzählt wird: Der PSD-Senator hat seinen Einfluss genutzt, um dem Bokschaner Ex-Bürgermeister Mirel Patriciu Pascu (PSD) dazu zu verhelfen, erst Handelsdirektor und später Leiter der Rechtsabteilung der Temeswarer Regionaldirektion für Straßen und Brücken DRDP zu werden. Die Untersuchungen laufen im Rahmen des Schmiergeldskandals beim Zoll Arad II (ADZ berichtete), in den zahlreiche regionale Potentaten der PSD verwickelt sind.
Laut gegenwärtigem Stand der DNA-Untersuchungen, die gegen acht Angestellte der DRDP und des Zolls Nadlac II laufen, sind eine Reihe von Personen mittels Druck und Einfluss der PSD auf Leitungsposten an Schlüsselstellen des Verkehrs- und Transit-Frachtwesens in Westrumänien postiert worden, mit der Verpflichtung, monatlich Geldsummen (durchschnittlich 1500 Lei, die „Gebühr“ stand in direktem Verhältnis zu der durch die PSD zugeschanzten Funktion – man verstehe: ohne eine Ausschreibung zur Postenbesetzung) bei der Kasse der PSD (in der Regel in Arad) abzuliefern. Die Untersuchungen dauern an, die Verdächtigen sind durch Beschluss des Hohen Gerichts- und Kassationshofs auf freiem Fuß.