Auch Schülerlager in der Bibliothek

Neubelebung der Filialen in Temeswarer Stadtteilen

Temeswar - Mit ihrem neuen Projekt „Schülerlager in der Bibliothek“ möchte die Leitung der Temeswarer Kreisbibliothek in Zusammenarbeit mit dem Kreisschulinspektorat und den städtischen Schulen, laut BJT- Direktor Tudor Creţu, künftig mehr Jugendliche und vor allem die Lyzeumsschüler zu den vielfältigen Tätigkeiten der Bibliothek heranziehen. Als erstes plant man im Rahmen dieses Programms die Einführung von je drei Unterrichtsstunden in der Kunstabteilung (Mărăşti-Platz) für wöchentlich 100 Schüler. Am 26. März soll das Programm „Opening Opportunities“ zur Einführung in die IT-Technologie gestartet werden.

Eine Neuheit im Kulturprogramm soll die Veranstaltung „Buch mit Persönlichkeit“ darstellen: Bekannte Persönlichkeiten aus den Bereichen Sport, Business und IT präsentieren den Schülern Bücher, die sich in ihrem Leben und ihrer beruflichen Laufbahn als entscheidend erwiesen haben. Im Mai ist eine neue Auflage der beliebten Veranstaltung im Freien „Die lesende Decke“ vorgesehen, daran beteiligen sich die Kreisbibliothek wie auch mehrere Bibliotheken aus dem Kreis Temesch. 

Gute Nachrichten gibt es für alle Leser, jung und alt, aus den Temeswarer Stadtvierteln: Zwei der städtischen Zweigstellen bzw. die Filiale in der Fabrikstadt (Negruzzi-Str. Nr. 1, Trajansplatz) sowie die Filiale Freidorf (Podgoriei-Str. Nr. 10) sollen ab Anfang April bzw. Anfang Mai wiedereröffnet werden. Beide Sitze der Filialen, die Stadteigentum sind, wurden generalüberholt und neu eingerichtet. Im April werden die Reparaturarbeiten auch am Gebäude der Ronatzer Bibliotheksfiliale (Războieni-Str. Nr. 2) gestartet. Die Renovierung dieser Räume (700 Quadratmeter) wird es endlich ermöglichen, adäquate Bedingungen für den hier schon einige Jahre lang gelagerten Pressefonds und  einen Zugang für die Leserschaft zu schaffen. Zwei der insgesamt neun Zweigstellen in den Stadtteilen bzw. die Filialen von Fratelia und Plopi bleiben leider weiterhin geschlossen.

Die Kreisbibliothek eröffnete schon 1968 ihre städtischen Zweigstellen in den Temeswarer Stadtteilen.  Von den für heuer geplanten Eigenpublikationen der Kreisbibliothek sei die geplante Wiederveröffentlichung des Romans „Der Schlaf“ des  verstorbenen Temeswarer Romanautors und Publizisten George [erban zu erwähnen. Die Temeswarer Kreisbibliothek begeht heuer ihren 111. Geburtstag, sie wurde bekanntlich am 29. Oktober 1904 als „Öffentliche Bibliothek mit wissenschaftlichem Charakter der Stadt Temeswar“ mit anfänglich 27.850 Bänden eröffnet. Derzeit verfügt die Bibliothek über einen Bücherbestand von zirka 750.000 Publikationen.

Jährlich kommen etwa 15.000 neue Publikationen aber auch 17.000 neue Leser hinzu. Die Temeswarer Kreisbibliothek wird jährlich von zirka 200.000 Lesern besucht. Hervorzuheben wäre, daß die Temeswarer Bibliotheksgeschichte viel weiter zurück in die Vergangenheit reicht, da in der Begastadt schon ein Jahrhundert früher, bzw. 1815, die erste Leihbibliothek eröffnet wurde: Josef Klapka eröffnete nämlich in jenem Jahr in Temeswar, auf Anhieb mit großem Erfolg, die erste Leihbibliothek mit Lesesaal im Habsburgerreich.