Temeswar - Insgesamt 85 Getreidemühlen wurden in den letzten Monaten im Verwaltungskreis Temesch/Timiș ausgemacht. 14 davon sind noch in Betrieb. So lautet das Ergebnis einer umfangreichen Recherche, die in der Zeitspanne September – November innerhalb des Projekts „Die Banater Mühlen, ein industrielles Erbe im Kreis Temesch“ durchgeführt wurde.
Das Projekt wurde vom Verein „Acasă în Banat“ in die Wege geleitet. Alles ging von der Frage aus: „Wieviele Getreidemühlen gibt es denn noch im Kreis Temesch?“ Um eine Antwort finden, begaben sich die Vertreter des Vereins sofort auf Entdeckungsreise quer durch den Verwaltungskreis. Somit konnten Mühlen in der Banater Ebene gefunden, GPS-lokalisiert, fotografiert und dokumentiert werden. Nun sind die 85 Mühlen Teil einer virtuellen Datenbank.
„Vor einem Jahrhundert sah die Landschaft des Banats noch ganz anders aus. An der Marosch/Mure{ gab es Windmühlen, Wassermühlen, schwimmende Mühlen, Pferdemühlen, Industriemühlen, Dampfmühlen usw. Die technologischen Entwicklungen haben die meisten von ihnen verschwinden lassen, doch viele ursprüngliche Gebäude und Industrieanlagen sind bis heute erhalten geblieben. Noch überraschender ist, dass von den 85 gefundenen Mühlen 14 noch in Betrieb sind, einige mit fast 100 Jahre alten Anlagen. Wir sind der Meinung, dass diese Getreidemühlen ein unschätzbares Erbe für den Kreis Temesch darstellen, das es verdient, geschützt und wertgeschätzt zu werden“, sagt Radu Trifan, der Vorsitzende des „Acas˛ în Banat“-Vereins.
Eine dieser erhaltenen Mühlen ist die Getreidemühle in Balinz/Balinț, 60 Kilometer von Temeswar entfernt. Dies ist die einzige Mühle in Kreis Temesch, die noch die Kraft des Wassers nutzt. Die fast hundert Jahre alte Getreidemühle hier wurde in den vergangenen Jahren von Familie Meszaros saniert und wird im kommenden Jahr, in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Entwicklung und Förderung des Verwaltungskreises Temesch (APDT), etwa im Mai 2022, als touristisches Ziel gefördert.