Reschitza – Er selber, Ioan Popa, der amtierende Bürgermeister von Reschitza, brauche und wünsche sich ein weiteres Mandat, um all seine Infrastrukturprojekte zu Ende zu führen. Diese Aussage kennt man vom quirligen und ideenreichen, sich, wenn nötig, mit eiserner Hand durchsetzenden Reschitzaer Bürgermeister fast vom Tag der Erstübernahme seines laufenden Mandats an. Ihm folgen müsse aber eine Frau, „wegen der Feineinstellungen, wegen der Ästhetik“, sagte er jüngst.
„Ich bin ein direkter Mensch, ein Mensch der Aktion, ziemlich rudimentär in der Instrumentenwahl“, sagte Ioan Popa, „und so einen braucht Reschitza in diesem Augenblick. Es muss jemand sein, der Visionen umsetzt, auch wenn Bulldozer dazu nötig sind. Aber wenn die Projekte, die ich für das Ummodellieren dieser Stadt angedacht habe, fertig sind, kommt der Augenblick, wo jemand den Feinschliff vornehmen muss. Dazu wäre eine Frau geeignet. Ich bin auf der Suche nach einer dafür geeigneten Frau, ich würde sie gerne eine Zeit lang einführen dürfen ins komplizierte Führungsleben dieser Stadt, in den Hintergrund der Grabenkämpfe, der Interessen und Interessenskonflikte. Das würde ihr später den Einstieg erleichtern.“
Vorerst also möchte Popa noch ein zweites Mandat, worauf er davon ausgeht, dass die wichtigsten Projekte abgeschlossen werden können, die die Stadt wieder auf Schwimmlinie bringen sollen. „Dann ziehe ich mich zurück. Aber ich möchte jemand das Steuer übergeben, der weiß, wie die Dinge hier laufen und wie Reschitza tickt. Das verfolge ich als mittelfristiges Ziel.“
Von Ioan Popa gibt es bis zum heutigen Tag ein zwiespältiges Bild in der Stadt. Viele sehen in ihm den Mann mit Visionen, der sie auch tatkräftig umsetzt. Andere sehen ihn als Träumer, der wieder gehen wird, wie er gekommen ist: mit „leeren“ Händen. Seine jüngsten Aussagen, aber auch seine bisherigen Realisierungen im Urbanistischen strafen Letztere ab, denn Popa scheint sehr wohl weitsichtig denken zu können (nicht zufällig hat er eine der größten Teigwarenfabriken Rumäniens praktisch aus dem Nichts aufgebaut). „Ich sehe ab 2024 an der Spitze dieser Stadt eine mutige Frau, die das Talent hat, Details zu regeln, die keine Furcht vor dem alltäglichen Krieg mit der Opposition im Stadtrat kennt, mit den Fraktionschefs, vor dem politischen Kampf, die aber auch einen entwickelten praktisch-ästhetischen Sinn hat – auf alle Fälle mehr als ich, der ich das Fehlen dieser wichtigen Qualität bei mir immer zugegeben habe.“
Allerdings glaube er auch, aufgrund dessen, was er bisher als Erfahrung mit den Reschitzaern und dem Wahlverhalten der Reschitzaer hat, dass der Augenblick zur Wahl einer Frau an die Spitze der Stadt jetzt noch nicht gekommen sei. „Dazu sind die Reschitzaer noch nicht reif genug. Ich hoffe und prognostiziere aber, dass sie es bis 2024 sein werden. Es muss noch ein Mentalitätswandel geschehen.“