Bei entsprechender Wärme öffnen sich die Poren und all das, was sich im Laufe der Zeit angesammelt hat, das, was wir in uns gehalten haben, findet seinen Weg nach draußen.
Eine Camperfahrung mit diesem Satz einzuleiten wirkt mit Sicherheit ungewöhnlich, und doch trifft es in vielerlei Hinsicht sehr präzise das Gefühl vieler, die am Camp teilgenommen haben.
Das Pathfinder, welches in der letzten Augustwoche in Bekokten stattfand, war von Wärme geprägt. Zum einen zeigte der Sommer wortwörtlich, wozu er fähig war, zum anderen boten die vielen verschiedenen Programmpunkte im Laufe der Woche, welche mit Herzenswärme vorbereitet worden waren, die Möglichkeit, sich selbst oder sich gegenüber anderen zu öffnen.
Die geistlichen Themen der Woche drehten sich um den Begriff Identität, den Fragen um das Selbst und die Gemeinschaft.
aGemeinsam begab man sich auf die Suche nach der Antwort auf die Frage des „Wohin?“, fand aber zur gleichen Zeit in vielen kleinen Gesprächen Antworten auf die eigenen Fragen nach dem „Wer?“ und dem „Wie?“. In Bibelarbeiten und Andachten ging es dann häufig in die Tiefe, an die Orte, an denen das Licht nicht zu sehen war, dort, wo die Wärme sich nicht ausbreiten konnte. Authentisch wurden Lebenserfahrung und Schmerz geteilt, aber auch Hoffnung und Zuversicht.
Hitzig wurde es dann jeweils im Laufe des Mittags, wenn die Teilnehmer die Chance erhielten, zu verschiedenen Themen Stellung zu beziehen und darüber zu debattieren. Auf Augenhöhe und im gemeinsamen Respekt wurden Thesen besprochen, Meinungen ausgetauscht und abgewogen. Wurde es jemandem zu hitzig, gab es die Möglichkeit, sich im Jugendcafé auszuruhen, einen der formidablen Kuchen zu essen oder ein kühles Getränk zu sich zu nehmen und dabei abzukühlen – wobei auch hier die Wahrscheinlichkeit, sich in ein neues Gespräch verwickelt zu sehen, relativ groß war.
Feuer und Flamme blieb man auch den Nachmittag über und am Abend mit den verschiedenen Programmpunkten, welche sowohl von Mitarbeitern wie auch von Teilnehmern ausgearbeitet wurden. So ging man auf die Suche nach einem Artefakt in einem peruanischen Dorf, welches schon Indiana Jones das Leben gekostet hat, spielte in Gruppen eine Form von Monopoly, in welcher man durch das Lösen verschiedener Aufgaben zu Geld kam oder half dem eigenen Paar aus der Kleingruppe, sich bei Miss und Mister Bekokten durchzusetzen.
Man holte das Beste aus sich heraus, es ging heiß her, sogar die eigenen Haare wurden in manchen Fällen für den Sieg der Gruppe geopfert.
Im Laufe der Woche entstand aus den vielen Identitäten, die sich in Bekokten zusammengefunden haben, eine Gruppe, die eine Atmosphäre schaffen konnte, welche ich selbst in dieser Form sehr selten gespürt habe. Auch dadurch wurde der Segnungsabend am Samstag das Highlight der Woche. Die Lieder und Statements an diesem Abend fanden den Weg zu dem, was die Sonne und die Impulse bisher noch nicht geöffnet hatten. Erleichtert und gelöst fährt man nach Hause, staunend über die Zeit, begeistert noch von der Freude und dem Spaß, dankbar für die geführten Gespräche.
Uns ist bewusst, dass all dies so nicht hätte sein können ohne die tatkräftige Hilfe von außen.
Für die verspürte Wärme, die Möglichkeit sich zu öffnen und vieles mehr möchten wir von ganzem Herzen danken, auch den vielen Mitarbeitern, deren Kreativität, Wille und Ausdauer das Pathfinder zu einem außergewöhnlichen Camp gemacht haben.