Hermannstadt – Die turnusmäßig von einem Mitglied zu einem anderen wechselnde Aufgabe, die Tagesordnung der jeweils einmal monatlich einberufenen Stadtratsvollversammlung zu verlesen und ordnungsgemäß bei jeder einzelnen Beschlussvorlage aufs Neue zu Stellungnahmen sowie gegebenenfalls zu einer final enthaltenden, bestätigenden oder ablehnenden Abstimmung aufzufordern, fiel Mittwochnachmittag, am 30. März, Ex-Vizebürgermeister Tiberiu-Cornel Drăgan (PNL) zu. Der Manager der regionalen Zweigstelle Hermannstadt/Sibiu der staatlichen Stromversorgungsgesellschaft Transelectrica S.A. stellte der amtierenden Bürgermeisterin Astrid Cora Fodor (DFDR) vor dem rechtskräftig versammeltem Stadtrat an Punkt 39 der Tagesordnung die Frage, ob sie bereit sei, sich der Empfehlung anzuschließen, die noch fällige Abstimmung über das Neubau-Projekt „PUZCP – Construire cl²dire birouri în municipiul Sibiu, str. Xenopol nr.16“ auf die regulär nächstfolgende Sitzung zu vertagen.
Die Verschiebung der Abstimmung auf die Sitzung im April hatte der Stadtrats-Ausschuss für urbane Organisation und Entwicklung, die Durchführung der öffentlichen Bauarbeiten, Umweltschutz und den Erhalt architektonischer sowie historischer Baudenkmäler zwei Tage zuvor angemahnt (die ADZ berichtete). Informell drang nach außen hin über Buschfunk durch, dass die Stadtrats-Fraktion der PNL es kurzfristig bevorzugte, betreffend das Neubau-Projekt bis auf Weiteres in Deckung zu gehen. Astrid Cora Fodor bejahte das Anraten des genannten Stadtrats-Ausschusses. „Aus dem simplen Grund, weil dieses Projekt vielfache Diskussionen im öffentlichen Raum hervorgerufen hat“ und „weil ich glaube, dass der Stadtrat mehr Zeit benötigt, um zu recherchieren. (…) Ich wünsche mir, dass die Stadtratsmitglieder zum Zeitpunkt der Abstimmung eine auf Kenntnis des Falles basierende Entscheidung tätigen, sei sie eine Erlaubnis oder eine Ablehnung“, erklärte Hermannstadts Bürgermeisterin, das Streichen der betreffenden Beschlussvorlage von der Stadtrats-Sitzung am 30. März klar bestätigend. Die finale Abstimmung ist terminlich für die ordentliche Stadtrats-Sitzung zu Ende April und somit voraussichtlich an einem der ersten Arbeits- und Wochentage nach dem orthodoxen Ostersonntag zu erwarten.