Hermannstadt - Die Ziele sind des Kreisrates hochgesteckt. Mindestens 3000 Bewohner aus dem ländlichen Raum des Kreises Hermannstadt/Sibiu sollen bis 2016 eine berufliche Weiterbildung erhalten, hauptsächlich in Handwerksberufen, aber auch im touristischen Bereich. Die entsprechenden Kurse organisiert der Kreisrat zusammen mit der Firma SC Cella Invest SRL, finanziert durch Mittel aus dem POSDRU-Programm der Europäischen Union.
Rund 100 Personen nahmen am vergangenen Freitag in Lasseln/Laslea an der ersten Auswahlrunde für das neue Ausbildungsprojekt teil, teilte der Kreisratsvorsitzende Ioan Cindrea am Dienstag auf der wöchentlichen Pressekonferenz mit. Zielgruppe des Projektes sind demnach in erster Linie Personen, die mit besonderen Schwierigkeiten kämpfen, einen Arbeitsplatz zu finden. Dazu zählen Menschen, die bislang von staatlicher Hilfe leben, Menschen mit Behinderungen oder Kinder aus Pflegeeinrichtungen, die über keine höhere Schul- oder Berufsausbildung verfügen.
Mit dem Vorhaben möchte man langfristig die Menschen besser qualifizieren und so die Arbeitslosigkeit im Kreis Hermannstadt senken, so Cindrea. Hintergrund sei der Gedanke, dass man gerade der jungen Bevölkerung Berufsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft aufzeigen will. Unter den von ihm aufgezählten Berufen sind handwerkliche Tätigkeiten, schwerpunktmäßig im Baubereich sowie Dienstleistungs- und Pflegeberufe. Mindestens 50 Personen sollen zu Touristenführern ausgebildet werden. Bei der Auswahl der Kurse, die noch in diesem Jahr beginnen, werden der Ausbildungshintergrund und die Fähigkeiten der Menschen berücksichtigt.
Für die Projektdurchführung plant der Kreisrat die Zusammenarbeit mit verschiedenen regionalen und lokalen Institutionen. Als Beispiele nannte Cindrea das Schulinspektorat, die Landwirtschaftskammer, das Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache, die lokalen Aktionsgruppen sowie nichtstaatliche Vereine und Verbände.