Ausgebrannte Glühbirnen, teure Luxusfinanzierung

Gipfelkreuzbeleuchtung am Muntele Mic vom Kreisrat erneuert

Reschitza – Der Kreisrat Karasch-Severin hat auf seiner Oktobertagung entschieden, 366.500 Lei lockerzumachen, um die gesamten Glühbirnen, mit denen das Gipfelkreuz auf dem Muntele Mic, dem „Hausberg“ der Karansebescher und Skigebiet vieler Temeswarer, beleuchtet wird, zu ersetzen, da „die Glühbirnen begannen, nach und nach auszubrennen“.

Das Gipfelkreuz am Muntele Mic wurde 1936, in der Zeit des aufkommenden rumänischen Faschismus, als „religiöses Denkmal“ und (seit der Wende auch) „Denkmal der Banater Helden auf dem Muntele Mic“ sowie als Zielort für Pilger errichtet, wo am 14. September, dem Tag der Erhöhung des Heiligen Kreuzes, Messen zelebriert und Predigten über die Bedeutung des Kreuzes gehalten werden. Vor einigen Jahren ist das Kreuz auf Initiative des rumänisch-orthodoxen Bistums Karansebesch vom Kreisrat Karasch-Severin generalüberholt und in einer Festlichkeit, mit Pilgerzug und Beteiligung vieler religiöser und politischer Regionalgrößen, aber auch in Anwesenheit einer umfangreichen Pilgerschar, neugeweiht worden.

Da nun „mit vergehender Zeit die ausgebrannten Glühbirnen die Leuchtkraft des Kreuzes immer stärker beeinträchtigt haben“, wie im Kreisrat argumentiert wurde, „und die ausgebrannten Glühbirnen nicht zeitgerecht ersetzt wurden“, auch weil man „sich nur an festlich begangenen Tagen“ dieses Kreuzes zu erinnern beliebe, haben die „Erwählten des Landeskreises“ sich des Gipfelkreuzes erinnert und für eine Finanzierung von 366.500 Lei gestimmt, mit der die Gesamtbeleuchtung des Kreuzes erneuert wird. Weil „ohnehin die noch funktionierenden Leuchtkörper keine lange Lebenszeit mehr haben.“

Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD), ein Karansebescher: „Die 366.500 Lei sind budgetiert worden für die Beleuchtung des Denkmals der Banater Helden auf dem Muntele Mic.“ (Kein Wort zur religiösen Bedeutung des Denkmals, die von der Kirche in den Vordergrund geschoben wird, geschweige vom historischen Kontext und dem Umständen seiner Aufstellung.) „Ich möchte eine kurze Erklärung zum Kreuz am Muntele Mic abgeben: Wenn Sie es gesehen haben, konnten Sie sehen, dass seit sehr langer Zeit viele der Glühbirnen nicht mehr funktionieren. Das versuchen wir zu ändern. Da die noch brennenden Glühbirnen alt sind, wollten wir nicht komplettieren, ausbessern, sondern wir haben entschieden, dass neue Leuchtkörper gekauft werden müssen. Ohnehin – das ist meine Meinung – die alten hätten nicht mehr lange gebrannt.“

Diese großzügige, ja ans Protzige grenzende Finanzierung seitens einer Kreisverwaltung, die über sehr wenig Geld aus Eigenmitteln verfügt und wo u.a. das Gesundheitssystem und der Zustand der Kreisstraßen extrem vernachlässigt sind, lässt viele Fragen offen.