Hermannstadt - Von 7. bis 9. August besuchte die Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten der Bundesrepublik Deutschland, Natalie Pawlik, Siebenbürgen: Für die Beauftragte, die seit April 2022 das Amt bekleidet, und in dessen Rahmen sie die zentrale Ansprechpartnerin für nationale Minderheiten auf Bundesebene ist, war dies ihr erster Aufenthalt in der Region.
Ihr Besuch führte sie zunächst in den Sitz des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) in Hermannstadt. Hier traf sie im Spiegelsaal mit wichtigen Vertretern des Forums auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene zu Gesprächen zusammen. Dr. Paul-Jürgen Porr, Vorsitzender des DFDR, Ovidiu Ganț, Abgeordneter, Thomas Șindilariu, Unterstaatssekretär, Martin Bottesch, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS), Gabriel Tischer, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) und Benjamin Józsa, Geschäftsführer des DFDR, nahmen an den Gesprächen teil.
Im Anschluss traf Natalie Pawlik die Oberbürgermeisterin Hermannstadts, Astrid Cora Fodor, die aktuelle Themen betreffend die Minderheit aber auch die gesamte Stadtbevölkerung präsentierte – wobei der Fokus auf Erziehung und Bildung lag. Der Aufenthalt in Hermannstadt wurde durch einen Besuch im Carl-Wolff-Seniorenheim und den beiden dazugehörigen Hospizen abgerundet, zu dem Ortrun Rhein, Leiterin des Heimes, die Beauftragte empfing: Dabei wurde deutlich, welch tatkräftiges Engagement im sozialen Bereich für die deutsche Minderheit sowie für die Mehrheitsbevölkerung hier geleistet wird.
Zwei weitere Außenbesuche standen auf dem Programm: Unter der Überschrift „Wir L(i)eben Vielfalt!“ fand vom 1. bis 9. August 2023 das internationale Sommercamp für Jugendliche der deutschen Minderheiten in Südost-, Mittelost- und Osteuropa in Schomlenberg/[umuleu Ciuc statt. Insgesamt 70 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren aus Rumänien, Polen, der Tschechischen Republik, der Ukraine, der Slowakei, Ungarn, Serbien, Lettland, Kasachstan und Kirgistan nahmen an dem Programm teil. Im Rahmen des Camps wurde eine Vielzahl von Workshops zu den Themen „Medienkompetenz“, „demokratische Partizipation“, „Meinungsfreiheit“ und „zivilgesellschaftliche Teilhabe“ geboten. Auch Sprachunterricht auf Deutsch sowie kulturelle und sportliche Aktivitäten waren Teil des Programms. Zur traditionellen Abschlusspräsentation, bei der die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Projektarbeit präsentierten, waren politische Vertreter aus Deutschland und Rumänien eingeladen. Das Sommercamp fand in diesem Jahr zum neunten Mal statt: Es wird jedes Jahr durch das Goethe-Institut Bukarest, das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR) und die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien (ADJ) organisiert.
Auf dem Rückweg nach Hermannstadt besuchte Frau Pawlik die Kirchenburg Honigberg/Hărman, wo sie Bischof Reinhart Guib empfing. Diesen Besuch hat die Stiftung Kirchenburgen organisiert.
Bei allen Besuchen wurde Natalie Pawlik durch die Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Kerstin Ursula Jahn, begleitet.