Bukarest - Das Nationalmuseum für Rumänische Literatur in Bukarest MNLR (Str. Nicolae Crețulescu Nr. 8) lädt Kulturfreunde ein, die Ausstellung illustrierter Bücher, insbesondere für Kinder, die von bedeutenden rumänischen und ostdeutschen Grafikern in den 60er bis 80er Jahren erstellt wurden, bis zum 16. Oktober zu bewundern.

Die unter der Betreuung von Projektkoordinatorin Carla Duschka (Atelierul de Grafică) ausgewählten Bücher sind im Zeitraum von 1957 bis 1989 entstanden und stammen aus der persönlichen Sammlung des Bukares-ter Journalisten Herbert Gruenwald sowie der GraphicFront-Bibliothek.

Die Ausstellung möchte Licht in die vorbildhafte Professionalität der damaligen rumänischen Illustratoren und Drucker bringen, die noch wenigen Fachleuten in der Branche bekannt und für die breite Öffentlichkeit in Vergessen geraten oder eher unbekannt sind.

In diesem Sinne kann die Präsentation der rumänischen Titel neben Werken aus der ehemaligen DDR, die von Verlagen in den großen ostdeutschen Buchdruckzentren wie Leipzig und Berlin herausgegeben wurden, interessante stilistische, technische oder redaktionelle Parallelen aufzeigen. Diese Zusammenführung verrät viel über die damalige Lage der Buchproduktion, über die oft beeindruckende Sorgfalt und das Engagement all derer, die sich am Vorgang der Buchherstellung beteiligten.

Es ist bewundernswert wie trotz der totalitären Ideologien, des Mangels an Freiheit, der absurden Zensur die Kreativität und Raffinesse der Illustratoren die vom sozialistischen Realismus auferlegten Grenzen überschritten und dabei die Zeichnung sowie technische und visuelle Lösungen Vorrang hatten.

Die Buchausstellung kann bis zum 16. Oktober, dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr besucht werden.