Hermannstadt - Ihre erste Ausstellung in Rumänien eröffneten die japanischen Künstler Rie Kawakami und Tetsuro Kano am 16. April in der Kirchenburg in Hammersdorf/Guşteriţa.
Im Rahmen des Projekts „Conditional Landscape“ (Konditionale Landschaft) befassten sich die Künstler während ihres sechswöchigen Aufenthalts damit, Land und Leute kennenzulernen und Eindrücke in Hammersdorf und der Umgebung zu sammeln. Die verschiedenen Installationen wurden an drei verschiedenen Orten in der Kirchenburg aufgestellt. Kuratorin des Projekts war Anca Mihuleţ,
In einem der Gemeinderäume ließ Tetsuro Kano einen Wald aufleben, der teils aus organischem Material wie Ästen, Bestandteilen eines alten Stuhles sowie Früchten besteht und teils aus alten Blumentöpfen, Spanngurten, Isolierband oder ähnlichen Gegenständen.
In der alten Kapelle verwendete Rie Kawakami einen Projektor dazu, Bilder, die sie zuvor auf runden Linsen eingekratzt hatte, an eine Wand zu strahlen. So wurde der Raum geschmückt mit einer Fledermaus, einem Vogel aber auch Verkehrsschildern und sogar einer Partitur mit Kirchenmusik. Als Ausstellungsraum diente sogar die Außenanlage der Kirchenburg. Hier baute die an Architektur interessierte Japanerin aus alten Brettern und Balken, die vorzeiten von Hand bearbeitet worden waren, Holzgerüste an zwei der falschen Fenster des Kirchengebäudes. Die Holzgerüste vermitteln den Eindruck, als scheine aus der Kirche ein starkes Licht durch die imaginären Fenster nach draußen. Nach demselben Prinzip verwendete sie eine Burgmauer dazu, diese Lichtstrahlen darzustellen und den Schatten rundherum zu verewigen. Das Projekt wurde mit Unterstützung der Japan Foundation, der Brukenthalstiftung und der Evangelischen Kirchengemeinde Hermannstadt/Sibiu durchgeführt. Die Ausstellung ist bis zum 11. Juli in der Hammersdorfer Kirchenburg zu sehen. Der Eintritt ist frei.