Lugosch – Die Entscheidung ist gefallen: Die Nationale Gesellschaft für die Verwaltung der Verkehrsinfrastruktur CNAIR hat den Vertrag mit den Bauunternehmen, die den dritten Teilabschnitt der Autobahn A1 Lugosch/ Lugoj - Diemrich/ Deva gebaut haben, gekündigt. Dies meldete am Mittwoch der Verein „Pro Infrastructură“ auf Facebook. Der Grund: Der Autobahnabschnitt konnte nicht für den Verkehr geöffnet werden, zumal einige der durchgeführten Arbeiten nicht den Vertragsanforderungen entsprachen.
„16 Tage, nachdem die 21 Kilometer lange Strecke zu 99 Prozent fertiggebaut war und für den Verkehr freigegeben werden konnte, hat Verkehrsminister Cuc und seine Untergeordneten von der CNAIR darauf verharrt, das Bauunternehmen zu erpressen und dieses zu zwingen, eine verlängerte Garantie von zehn statt vier Jahren anzubieten. Dabei haben sie die Inbetriebnahme dieser Strecke überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Stellen Sie sich vor, dass der Bauvertrag für ein Haus, bei dem noch eine Glühbirne fehlt, gekündigt wird. Für die Fachleute aus dem Bereich der Verkehrsinfrastruktur ist so etwas unvorstellbar. Wir reden, wahrscheinlich, von einer weltweiten Premiere“, heißt es auf der Facebook-Seite des Vereins „Pro Infrastructură“. Die unabhängige Organisation von Spezialisten im Bereich der Verkehrsinfrastruktur schlägt Alarm: Durch diese Entscheidung verliere der rumänische Staat definitiv die Vier-Jahres-Garantie für die gebaute Strecke, es könnten jahrelange Prozesse folgen und die rumänischen Steuerzahler würden dem Bauunternehmen „dutzende Millionen“ zahlen müssen.
Der dritte Autobahnabschnitt der A1, jener zwischen den Ortschaften Ilia und Holdea, wurde von dem Joint-Venture gebildet aus den Firmen C Teloxim Con SRL, COMSA SA, Aldesa Construcciones SA und Aracadis Eurometudes SA für einen Gesamtbetrag von fast 580 Millionen Lei, ohne MwSt., errichtet. Verkehrsminister R²zvan Cuc, der sich am Mittwoch auf Arbeitsbesuch im Kreis Karasch-Severin/Cara{-Severin befand, erklärte für die Medien, dass die beste Variante die Vertragskündigung sei. Somit blieben auf den Konten des rumänischen Staates mehr als 100 Millionen Lei, die für mögliche Reparaturarbeiten genutzt werden könnten, so Răzvan Cuc.
Die Straßenkreuzung bei Ilia, die nach der Eröffnung des vierten Autobahnabschnittes, jenes zwischen Ilia und [oimu{, befahren wird, gehört zur dritten Teilstrecke und soll laut dem spanischen Bauunternehmen COMSA missbräuchlich genutzt werden, zumal hier die Übernahme der Arbeiten, ohne dass die Baufirma damit einverstanden gewesen war, von der CNAIR unterschrieben wurde. Das Bauunternehmen hatte darauf bestanden, dass auch die restlichen 21 Kilometer der dritten Teilstrecke in Betrieb genommen werden, zumal die letzten
Arbeiten neben dem laufenden Verkehr hätten durchgeführt werden können.