Măru/Ferdinandsberg – Am Rande einer Zwetschgen- und Apfelplantage am Fuß des Muntele Mic, im Weichbild der Ortschaft Măru, war am Wochenende ein Karpatenbär in die Schlinge eines Wilderers geraten. Der Besitzer des Obstgartens, der die reifen Zwetschgen für Pecmez, das ortsübliche zuckerfreie Pflaumenmus, und zum Vergären für Schnaps ernten wollte, entdeckte den Bären am Montag früh und alarmierte den Jagdaufseher der Jagdpacht Nr. 14 Măru. Dieser forderte seinerseits die Unterstützung des Gendarmerieinspektorats an, das Mitglieder des Gendarmeriekorps Nr.3 Karansebesch nach Mări beorderte.
Diese erklärten sich für die „Bärenfrage“ nicht zuständig und appellierten an ihre Kollegen vom Berggendarmerieposten Va]a de Jos im Nachbarkreis Hunedoara, die Zuständigkeit haben für weitere acht Verwaltungskreise. Von dort rückten Berggendarmen, Ranger und ein Tierarzt an, die im Projekt LIFE Connect Carpathians zusammenarbeiten. Der Tierarzt schläferte zuerst den etwa zweijährigen und schätzungsweise 100 Kilo schweren Bären ein. Nach seiner Befreiung aus der Drahtschlinge stellte der Tierarzt keine sichtbaren Verletzungen fest. Die ebenfalls angerückten Umweltschützer von Fauna&Flora International und von der Asociaţia Zarand hielten den Bären nach seiner Befreiung gute drei Stunden unter Beobachtung, bis dieser im nahen Wald verschwand.
LIFE Connect Carpathians wird von der EU über das Programm LIFE + Nature finanziert und hat als Ziel den Erhalt der natürlichen und kulturellen Biodiversität entlang des „ökologischen Korridors“ Westgebirge – Südkarpaten.