Banater Präsenz bei der Blasmusik-EM

Temeswarer Stadtkapelle zum vierten Mal dabei

Die Temeswarer Big Band unter der Leitung von Franz Hoffner ist an diesem Wochenende bei der Blasmusik-EM in Österreich dabei.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Die Big Band von Franz Hoffner beteiligt sich Ende dieser Woche an der diesjährigen, 17. Auflage der Europameisterschaft für Blasmusik. Diese findet bis Sonntag im österreichischen Brand-Nagelberg an der Grenze zu Tschechien, im ehemaligen Böhmen, statt, woher auch diese Musik ursprünglich stammt. Temeswar feiert heuer 300 Jahre seit der Befreiung der Stadt von der osmanischen Herrschaft durch die habsburgischen Heere, geleitet von Prinz Eugen von Savoyen. Die Österreicher brachten hierher Kolonisten aus dem ganzen Reich und aus den umliegenden Gebieten. So kam auch die böhmische Musik ins Banat und sie wurde gleich als Volksmusik der Banater Schwaben angenommen.
300 Jahre später lässt die Temeswarer Stadtkapelle diese Musikrichtung wieder in den Vordergrund rücken. „Blasmusik spielt man bei uns im Banat seit 300 Jahren”, sagt Dirigent Franz Hoffner, ein gebürtiger Lowriner, der das Orchester vor mehr als zehn Jahren ins Leben gerufen hat. „In Deutschland und Österreich ist diese Musik erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch Ernst Mosch bekannt geworden, wir aber spielen sie seit Jahrhunderten.”

Die Stadtkapelle von Franz Hoffner beteiligt sich bereits zum vierten Mal an der Europameisterschaft für böhmisch-mährische Blasmusik und vertritt dabei Temeswar, das Banat und Rumänien beim prestigereichen Wettbewerb. Bei den vergangenen Auflagen konnten die Temeswarer jedes Mal einen der ersten drei Plätze in der Kategorie für Profimusiker belegen. Heuer treten sie in derselben Höchststufe an und sollten als erstes am Freitag-Abend vor dem Publikum im großen Festzelt spielen. Die Big Band gab in diesem Jahr auch ein Album mit Banater deutscher Volksmusik in Zusammenarbeit mit dem deutschen Komponisten Banater Herkunft Franz Watz heraus. Die CD kann man bei der Blasmusik-EM in Österreich erwerben. Das Pflichtprogramm spielen unsere Musiker vor der Fachjury am Sonntag um 15 Uhr. Im Vergleich zu den Vorjahren sind diesmal jüngere Juroren dabei und sie haben schwerere Stücke zur Auswahl für dieses Programm gestellt, sagt Dirigent Franz Hoffner. Als Aufwärmstück spielen die Musiker „Freunde, schenket ein”, eine Banater Polka von Franz Hoffner. Die anderen fünf Stücke stammen hauptsächlich von Franz Watz.