Kronstadt – Bären übertreffen zahlenmäßig bald die Straßenhunde. Deren Präsenz ist immer häufiger auch in Wohngebieten zu verzeichnen. Statt die Menschen zu meiden, werden diese immer dreister, auch an Orten, wo Touristen Picknick machen. Eine diesbezügliche Strategie auf Landesebene, um der Bärenplage Herr zu werden, gibt es nicht. Der bürokratische Krieg um Genehmigungen, um das Wild umzusiedeln oder gar zu erlegen, ist von Dauer. Ebenfalls ist nicht absehbar, welche die genehmigten Lösungen sein werden.
Im Kronstädter Stadtviertel im Ragadotal stellen sich wieder Bären bei den Müllcontainern ein und verbreiten Angst unter den Bewohnern, die abends auf der Straße gehen. Eine Bärenmutter mit ihren beiden Kleinen trifft jeden Abend auf Nahrungssuche in der Jepilor-Straße ein und verunsichert das Umfeld. In der Ortschaft Cop²cel im Fogarascher Gebiet, das bis vor drei Jahren von der Anwesenheit der Bären in den Ortschaften und gar in der Stadt verschont war, hat ein Bär in der Nacht von Montag auf Dienstag die Bewohner in Angst versetzt. Dieser ist in zwei Wirtschaften eingedrungen, ist durch zwei Scheunen gewandert, hat Zäune zerstört und schließlich ein Zicklein und ein Schaf gerissen. Kürzlich wurden auch in Halmagen/Hălmeag und Breaza Bären in den Ortschaften verzeichnet. Ein Kleinbär brachte diese Tage den Verkehr auf der Transfogarascher Straße für eine Stunde zum Stillstand.
Immer öfters sind Bären im Umfeld und in den Randvierteln von Rosenau/Râ{nov zu verzeichnen. Das Forstamt der Stadt, zu dem auch Waldgebiete von Predeal, Neustadt/Cristian und teilweise Kronstadt/Braşov gehören, organisiert seit Jahren Hetzjagden, um die Bären möglichst weit zu vertreiben. Die optimale Zahl sollte zehn Bären im Gebiet sein. Doch wird von der Leitung des Forstamtes die Zahl der da lebenden Bären in diesem Jahr auf 51 geschätzt. Da die Bärenbesuche immer öfters im Stadtgebiet stattfinden, hat das Bürgermeisteramt sich an die Kreisbehörden gewendet, um einen besonders dreisten Bären aus dem Gebiet zu verlegen.