Hermannstadt – In den kommenden 24 Monaten werden Bauarbeiten an der Kirchenburg in Roseln/Ruja durchgeführt. Gemeindekurator Daniel Andree, Pfarrer Reinhardt Boltres und Hauptanwalt Friedrich Gunesch haben am Mittwoch den symbolischen Spatenstich vorgenommen.
Die Arbeiten umfassen Sicherungs-, Reparatur- und Konservierungsarbeiten am Kirchenschiff, dem Turm und im Kirchhof, erklärte die Projektmanagerin Elena Curcean während einer Pressekonferenz vor Ort. „Der Finanzierungsvertrag wurde am 2. Februar 2018 unterzeichnet und nach harter Arbeit können nun endlich die Bauarbeiten beginnen.“ Das Projekt hat einen Gesamtwert von 1,394 Mio. Lei und wird über das Operationelle Regionalprogramm der Europäischen Union finanziert.
„Wir beabsichtigen die strukturelle Sicherung des Bauwerks, das sowohl im oberen Bereich am Dach und der Umrahmung unter Problemen mit der Feuchtigkeit leidet als auch im unteren Bereich, wo die Feuchtigkeit hinaufsteigt“, erklärte der leitende Architekt Ioan Bucur.
„Die evangelische Kirche von Roseln stammt aus dem 15. Jahrhundert. Eine markante Besonderheit ist vor allem der massive Glocken- und Wehrturm. Trotz diverser Umbauten im Lauf der Jahrhunderte, haben sich im Kirchenschiff und an den Portalen noch deutliche Spuren aus der Gründungsphase erhalten. Der Turm dürfte älter als die Kirche sein und hat möglicherweise ursprünglich als Bergfried einer Gräfenburg gedient“, heißt es von Seiten der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien.
Die Abfolge der Arbeiten, die bis März 2022 abgeschlossen sein sollen, erklärte Demeter Zsolt, der Vertreter des Unternehmens, welches die Arbeiten ausführen wird. Demnach wird zunächst der Zementputz an der Außenseite abgetragen, damit die Wände so lange wie möglich trocknen können. Danach folgen die Arbeiten am Mittelschiff, dann am Turm und zum Abschluss im Außenbereich.
„Seit zwanzig Jahren habe ich diese Idee, zusammen mit meinen Freunden in Deutschland hier etwas zu unternehmen. Ich bin von dort zurückgekehrt und hoffe heute, dass mir das gelungen ist, was ich geplant hatte“, erklärte der sichtlich gerührte Kurator Daniel Andree.