Lippa/Radna - Die Arader Kleinstadt Lippa/Lipova hat seit vergangener Woche ein neues Löschfahrzeug. Es kommt aus dem bayrischen Landkreis Rosenheim, mit dem die Lippaer schon eine über 20 Jahre lange Partnerschaft verbindet. Vermittelt hat die Fahrzeugspende ein ehemaliger Feuerwehrmann, der Hilfstransporte nach Rumänien organisiert: Oberbrandmeister a.D. Bernhard Benders aus Feldkirchen-Westerham, der damit seinen Amtskollegen von der freiwilligen Feuerwehr in Lippa substantiell unter die Arme greifen will. Bei dem gespendeten Einsatzwagen handelt es sich um ein Löschgruppenfahrzeug des Models LF8/6 von der Feldollinger Wehr, die es ausgemustert hatte. Der Wagen sei zwar 23 Jahre alt, doch wurden unlängst Reparaturen im Wert von mehr als 20.000 Euro daran getätigt und sogar 2013 der Motor ausgetauscht, nachdem bei einem Hochwasser der alte Motor wegen eines Wasserschadens nicht mehr funktionsfähig gewesen war, so Benders. Das neue Feuerwehrauto, in dem neun Feuerwehrleute mitfahren und 600 Liter Wasser transportiert werden können, ist in Lippa dringend nötig, denn laut Aussagen Benders sei die Ausstattung im Ort, bzw. des Notfallkommandos, das für einen Umkreis von 35 km zuständig ist, sehr bedürftig: „Ich würde mich, als Einsatzleiter, nicht trauen, in diesen alten Wagen zu einem Brand auszurücken. Die haben nicht einmal ein Funkgerät im Fahrzeug, die technische Beladung ist auch nicht so toll und es wäre höchste Zeit diese Feuerwehr so auszurüsten, dass sie einen effektiven Einsatz durchführen kann“.
Bernhard Benders will auch künftig danach trachten, Feuerwehrausstattung, die in Deutschland nicht mehr gebraucht wird, nach Rumänien zu vermitteln. Logistisch war die Einsatzwagen-Spende jedoch eine bürokratische He-rausforderung, so dass die Vorbereitungen über drei Monate beansprucht haben. Das neue Feuerwehrauto soll nebst den beiden alten Einsatzwagen der Freiwilligen Feuerwehr Lippa in Notfall-einsätzen sowohl in der Stadt, wie auch in den umliegenden 8 Gemeinden eingesetzt werden.
Bernhard Benders war Oberbrandmeister bei der Berufsfeuerwehr München, für die er knapp 20 Jahre im Einsatz war, bevor er 1993 einen schweren Verkehrsunfall erlitt. Auch die Spätfolgen davon hielten ihn aber nicht ab, an seinen Nächsten zu denken: So entschloss er sich, persönlich nicht mehr gebrauchtes medizinisches Material im Wert von mehreren Tausend Euro zu spenden und kam über Freunde aus Fürstenfeldbruck darauf, dass im rumänischen Banat Not an allem Möglichen sei. Das war im Jahr 2008. Seither hat Benders mit nur wenigen Helfern rund 80 Hilfsgütertransporte mit Kleidung, Spielzeug, Fahrrädern, Haushaltsgegenständen, Pflegeheimeinrichtungen, Rollstühlen und Süßigkeiten organisiert und ist bei den meisten Aktionen auch mitgereist, besonders nach Maria Radna, wo er für sich selbst fast eine zweite Heimat gefunden habe, wenn er in die Wallfahrtskirche bei Maria Radna und Pfarrer Andreas Reinholz einkehrt.