Hermannstadt - Zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen in Hermannstadt/Sibiu haben innerhalb weniger Tage auf die Kampagne „Un Spital + O Comunitate“ (Ein Krankenhaus + Eine Gemeinschaft) des Hermannstädter Gemeinschaftsvereins (Fundația Comunitară Sibiu) zur finanziellen Unterstützung des Kreiskrankenhauses im Kampf gegen das neue Coronavirus Sars-CoV-2 reagiert und bedeutende Beträge zwecks Ankauf der notwendigen medizinischen Ausstattung gespendet. Bereits vergangenen Sonntag gab Radu Hasan, Mitbegründer der Hermannstädter Buchhaltungsplattform SmartBill über Facebook bekannt, dass das Unternehmen 10.000 Euro und dessen Leitung und Mitarbeiter insgesamt weitere 25.000 Euro dem Hermannstädter Kreiskrankenhaus über die Kampagne des Gemeinschaftsvereins zur Verfügung stellen, mit denen demnächst Test-Kits und Ausstattung für die Intensivstation angekauft werden. „Das Ergebnis hat alle Erwartungen übertroffen und ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, weil absolut alle beschlossen haben, bedeutende Prozentsätze ihrer Gehälter zu spenden obwohl die Entscheidung und die gespendeten Beträge vertraulich waren. Insgesamt haben wir 35.000 Euro gesammelt, die nun gespendet werden“, so Radu Hasan in seiner Facebook-Mitteilung.
Die Hermannstädter Niederlassung des Großunternehmens Continental leistete dem Spendenaufruf des Gemeinschaftsvereins am Montag Folge und gab eine Spende im Wert von 20.000 Euro bekannt, mit der vier Triage-Container angekauft werden sollen. „Wir sind seit 15 Jahren Teil dieser Gemeinschaft und der hier größte Arbeitgeber, sodass es unsere Pflicht ist, uns einzubringen, wenn die Gemeinschaft uns braucht. Wir haben dementsprechend beschlossen, uns der Kampagne anzuschließen und unsere Mitarbeiter zu ermutigen, nach Möglichkeit auch beizutragen. Wir laden auch die anderen Unternehmen in der Region ein, seien sie Partner oder Wettbewerber, sich der Kampagne anzuschließen“, so Oswald Kolb, Generaldirektor der Continental Hermannstadt für „Turnul Sfatului“.
Weitere über 22.000 Euro spendete im Rahmen der Kampagne auch die Hermannstädter Niederlassung der Marquardt-Gruppe an das Kreiskrankenhaus. „Wir verfolgen die aktuellen, nie dagewesenen Maßnahmen des Staates und des Gesundheitssystems angesichts dieser Krise mit. Wir nehmen die Lage besonders ernst, befolgen die Gesetzgebung und tun zugute der Gemeinschaft sogar mehr: wir unterstützen diese Bemühungen mit 108.000 Lei. Es hängt von uns ab, der Gemeinschaft in diesen Zeiten beizustehen und fordern alle auf, die dazu in der Lage sind, mit Spenden beizutragen. Besonders fordern wir alle auf, die Hygieneanweisungen zwecks Einschränkung der Folgen dieser Pandemie zu befolgen“, so Mourad Halilou, Generaldirektor der Marquardt Hermannstadt.
Das Kreiskrankenhaus verfügt nun dank der gesammelten Spenden über ausreichende Mittel für den Ankauf von 1000 Covid-19-Tests und der notwendigen Reagenzien, der Triage-Container und sogar einer eigenen Laborlinie zur Ermittlung des Virus SARS-COV-2, die dank einer Spende des Hermannstädter Unternehmens Con-A von vergangener Woche erworben, inzwischen geliefert und bereits aufgebaut wurde. Das dafür notwendige Personal wird zurzeit am Bukarester Matei-Balș-Institut ausgebildet und wird seine Tätigkeit in Hermannstadt am morgigen Freitag aufnehmen.
Am gestrigen Mittwoch waren landesweit 246 Personen mit dem neuen Coronavirus infiziert, davon keiner in Hermannstadt.