Begastadt erhält wieder Mühle-Straße

Straßennamen auch für Partnerstädte Graz und Gera

Eine Straße im Temeswarer Business-Zentrum, in der Stadtmitte, trägt seit einigen Jahren den Namen des Temeswarer Journalisten und Schriftstellers Nikolaus Berwanger
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Eine längst fällige „Wiedergutmachung“ von Seiten der Stadt Temeswar/Timişoara soll nun eine der bekanntesten historischen Persönlichkeiten der Begastadt erfahren. Der wohl berühmteste Gärtner der Stadt, Rosenzüchter und Landschaftsarchitekt Wilhelm Mühle (geb. 1844 in Kulm/Böhmen, gest. 1908 in Temeswar), seit 1913 Ehrenbürger postmortem, soll nun wieder mit einem städtischen Straßennamen geehrt werden. Der Stadtrat möchte die jetzige Izvorului-Straße in der Zone Bălcescu/Lahovary-Platz, eine Paralellstraße zu der des 1. Dezembers, in Wilhelm-Mühle-Straße umbenennen. Bis 1948 trug nämlich die heutige Straße des 1. Dezembers auf dem Abschnitt zwischen Lahovary- und Kreuzplatz seinen Namen.

Das neue Beschlussprojekt sieht übrigens mehrere Neu- und Umbenennungen von Temeswarer Straßen vor.  Einige Straßen sollen künftig den Namen von Ehrenbürgern der Stadt tragen, andere wieder Namen von Temeswarer Partnerstädten.

Zu der schon beträchtlichen Zahl der Straßen, die den Namen bedeutender deutscher Stadtsöhne tragen (u.a. Franz Liebhard, Nikolaus Berwanger, Johnny Weismüller) sollen baldigst mit Oskar Szuhanek und Franz Ferch zwei weitere hinzukommen.

Der Maler und Grafiker Oskar Szuhanek (geb. 1887 in Tome{ti, gest. 1972 in Temeswar), gleichfalls Temeswarer Ehrenbürger postmortem, wird nun den neuen Namen eines Abschnitts zwischen der Albăstrelelor- und Mărghitaş- Straße im Stadtviertel Plopi abgeben. Der der Begastadt sehr nahe stehende Künstler wird vor allem für seine prächtigen Landschaftsbilder aus der Begastadt (Straßen, Plätze, Parks, historische Bauten) aber auch für einige Porträts von Persönlichkeiten wie die des Politikers Kaspar Muth, des Dichters Endre Karoly oder von Constantin Lahovary geschätzt.

Den Namen des bekannten Banater Malers und Grafikers Franz Ferch (geb. 1900 in Rudolfsgnad/Serbien, gest. 1981 in Freiburg a.B.) soll eine Straße zwischen der Rudolf-Walter- und Efta-Botoca-Straße erhalten. Der nach Stefan Jäger wohl bekannteste und geschätzteste Maler der Banater Schwaben, ein Meister der Aquarelle,  hat Bleibendes im Bereich der Banater Landschaftsmalerei geschaffen, Formen und Farben seiner Banater Heimat, die Banater Heide, das Banater Dorf und seine Menschen höchst expressiv verewigt.

Ein kurzer Straßenabschnitt in der Zone Musicescu-Mure{-Straße (Fratelia-Stadtviertel) soll den Namen des bekannten rumänischen Malers Paul Neagu erhalten, ein weiterer Straßenabschnitt im Giroker Stadtviertel wird mit Elisabeta Rizea (antikommunistische Kämpferin) eine Neubenennung bekommen.

Weitere Stadtstraßen sollen in Zukunft die Namen von fünf Partnerstädten der Begastadt tragen: Graz, Gera, Mulhouse, Treviso und Nottingham.

Vizebürgermeister Dan Diaconu hat auch einen Politikernamen vorgeschlagen: Eine Abzweigung der Dorobantilor-Straße soll den Namen des ehemaligen PNL-Politikers und Abgeordneten, auch Ehrenbürger postmortem, Horia Rusu erhalten.

Alle Vorschläge müssen noch vom Temeswarer Stadtrat geprüft und abgesegnet werden.