Anina – Das Rathaus Anina kann die Ausschreibung für das Bergbaumuseum „Schacht 1“ nicht vornehmen, weil noch ein Papier fehlt: die Genehmigung des Ausschusses für Nationalkultur (Comisia pentru Cultur˛ Națională), der durch Ukas des Ministers für Kultur und Nationale Identität, George Ivașcu (PSD), erst geschaffen werden muss, nachdem er vor einigen Wochen durch Unterschrift desselben Ministers aufgelöst worden war.
Zwischenzeitlich hätten schon die Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten am Ensemble Schacht 1 der seit einigen Jahren stillgelegten Kohlengrube Anina beginnen müssen, das zum Bergbaumuseum umgestaltet werden soll. Das Ensemble Schacht 1 Anina ist kurz nach Schließung der Grube auf Betreiben der damaligen Leiterin des Kulturinspektorats Karasch-Severin zum Denkmal der Kategorie A erklärt worden. Die Maßnahme hatte Schutzcharakter, weil der gerichtlich bestellte Insolvenzverwalter des Bergbauunternehmens Anina begonnen hatte, alles Eisenhaltige an Schrotthändler zu verkaufen und wertvolle alte Maschinen Gefahr liefen, eingeschmolzen zu werden. Darunter auch die einzige noch existierende Dampfmaschine vom selben Typus, die auf der „Titanic“ 1908 die Aufzugssysteme betrieben hatte – in Anina, wurde diese Dampfmaschine bis in die 1980er Jahre als Hebeantrieb für die Fördermaschine genutzt.
Alle Entwurfsarbeiten für das künftige Bergbaumuseum sind abgeschlossen, nur noch die Genehmigung seitens des Ausschusses des Kulturministeriums fehlt – schon seit mehr als einem Monat. Das Projekt soll binnen 33 Monaten realisiert werden, 13 Monate davon sind für die Zusammenstellung der Dokumentation – also den bürokratischen Teil – vorgesehen. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch die Entwicklungsagentur V Vest hauptsächlich aus EU-Mitteln. Das künftige Bergbaumuseum wird den Besuchern auch die Möglichkeit bieten, probeweise in den Schacht einzufahren.