Reschitza – Der Katastrophenschutz ISU Semenik, zu dem auch die Militärfeuerwehr gehört, hat eine vorläufige Bilanz ihrer Einsätze in diesem Frühjahr veröffentlicht. Derzufolge fuhr sie bis am 14. April 444 Einsätze allein wegen Vegetationsbränden auf Wiesen, Heuwiesen und Weiden, die auf 2586 Hektar wüteten.
Der Klimawandel, mit zunehmend langen Dürreperioden und immer weniger Regenfällen, zunehmend mehr und stärkerem Wind sowie immer früher immer höheren Außentemperaturen – aber auch die nicht auszumerzende „Tradition“ der Brandrodung, die von den Bergbauern und Viehzüchtern starrköpfig und in Ignorierung aller möglichen Folgen ausgeübt wird – haben zum Jahresbeginn zu einer Verdreifachung der Löscheinsätze der Militärfeuerwehr geführt. Verdreifacht haben sich nicht nur die Einsätze, sondern auch die von (höchstwahrscheinlich gelegten) Bränden betroffenen Flächen haben sich fast verfünffacht. 2023 wurden von ISU Semenic vom Januar bis Ende April 158 Einsätze gefahren, wobei rund 523 Hektar von Bränden betroffen waren. In diesem Jahr gab es in einer um zwei Wochen kürzeren Frist bereits 444 Einsätze auf 2586 Hektar – so der ISU-Chefinspektor, Oberstleutnant Ionel Tilca.
Die meisten Einsätze mussten rund um Reschitza gefahren werden. 42 Brände auf 156 Hektar mussten hier gelöscht werden. Rund um Karansebesch gab es weniger Brände, „nur“ 37, doch dort waren größere Flächen betroffen: 434 Hektar – führte der ISU-Chef aus. Brände auf je 108 Hektar Wiesen- und Weideflächen gab es rund um Deutsch-Saska/Sasca Montană (8 Brände) und um Ticvaniu Mare (18 Brände), zwei südlich und nordwestlich von Orawitza gelegenen Gemeinden.
2023 verzeichnete ISU Semenic in 34 Ortschaften keinen einzigen Vegetationsbrand, der zum Feuerwehreinsatz geführt hat, in diesem Jahr sind bisher nur noch 20 Ortschaften ohne Löscheinsätze des Katastrophenschutzes geblieben.
ISU-Chef Tilca meinte vor den Medien, dass der Katastrophenschutz laufend die Verwaltungen der Kommunen aufruft, die Vegetationsbrände ernst zu nehmen und intensiver auf die Bergbauern und Viehzüchter einzuwirken, dass sie endlich Schluss machen mögen mit dieser für sie anscheinend bequemsten Art der Flurbereinigung. Er betonte, dass die Kommunen eine Reihe von Strafmaßnahmen zur Hand hätten, um dem gefährlichen Unfug Einhalt zu gebieten – dass diese aber große Zurückhaltung vor einem Durchgreifen üben. Desgleichen zeigte er wenig Verständnis für die EU-Zahlstelle APIA, die eigentlich für brandgerodete Felder, Wiesen und Weiden keinerlei Subventionen auszahlen dürfte – und die Folgen einer Brandrodung könne man noch Wochen später an den einheitlich schwarz verkohlten Flächen erkennen.
Natürliche Personen, die bei Feuerlegung zwecks Brandrodung (einschließlich beim Abfackeln von Stoppelfeldern) erwischt werden, können mit Geldstrafen zwischen 7500 und 15.000 Lei geahndet werden, Rechtspersonen müssten zwischen 50.000 und 100.000 Lei berappen.
Im Übrigen: ISU Semenic stellte fest, dass die überwiegende Mehrheit der Rodungsbrände auf Feldern geschahen, die im öffentlichen Besitz sind und an Besitzer von Viehherden verpachtet wurden… Also dürfte das Auffinden der Verursacher der Brände – der Brandstifter – nicht sehr kompliziert sein...