Hermannstadt - Zu seiner ersten ordentliche Sitzung im Jahr 2014 trat der Vorstand des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) am Freitag, dem 7. Februar, im Forumshaus in Hermannstadt/Sibiu zusammen. Auf der Tagesordnung standen eine politische Rundschau, das Vorstellen des Haushaltsvoranschlags für 2014 und das Besprechen anliegender Fragen. Die Sitzung wurde vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr geleitet, an ihr nahmen Vertreter aus allen fünf Regionalforen sowie der Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Paul Philippi, der Abgeordnete Ovidiu Ganţ und Unterstaatssekretärin im Departement für interethnische Beziehungen Christiane Cosmatu teil.
Im Rahmen der politischen Rundschau teilte MdP Ganţ mit, dass der Regierungserlass betreffend die den nationalen Minderheiten zustehenden Mittel veröffentlicht worden ist, diese also abgerufen werden können. In Gesprächen mit dem Bildungsminister und Schulinspektoren konnte verhindert werden, dass die 9. Klasse mit deutscher Unterrichtssprache in Neumarkt/Tg. Mureş abgeschafft wird und in Sathmar/Satu Mare zwei 5. Klassen zusammengelegt werden. Für Sathmar sind für den Herbst zudem drei deutsche Vorschulklassen zugesichert worden. Dankenswerterweise zeigt der neue deutsche Botschafter in Bukarest, Werner Hans Lauk, großes Interesse für die Lage der deutschen Minderheit. Fernerhin berichtete der Abgeordnete über die im Parlament erneut aufgenommene Debatte zur Novellierung der Verfassung.
Der DFDR-Vorsitzende Dr. Porr gab bekannt, dass auf den im Dezember gesandten Brief an Premier Victor Ponta, in dem gegen die Erdgasbohrungen in mehreren Ortschaften in Siebenbürgen protestiert worden ist, ein nichtssagendes Antwortschreiben eintraf. Das vom Forumsvorsitzenden und dem Bischof der Evangelischen Landeskirche, Reinhart Guib, unterzeichnete Schreiben war vom Ministerpräsidentenamt an das Kulturministerium weitergeleitet worden, welches erneut bestätigte (was es bereits auf die Anfrage des Abgeordneten getan hatte), keine Bohrgenehmigungen erteilt zu haben. Was die Wahlen für das Europäische Parlament angeht so habe er in den Gesprächen mit Vertretern politischer Parteien keine Bereitschaft festgestellt, einem DFDR-Kandidaten einen Platz mit Chancen gewählt zu werden einzuräumen, um hierfür die Unterstützung des DFDR zu erhalten. Ferner informierte Dr. Porr über die mit dem hessischen Landtagspräsidenten und anderen hessischen Ministern sowie Vertretern des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Hessen kürzlich geführten Gespräche. Unterstaatssekretärin Christiane Cosmatu machte darauf aufmerksam, dass in Kürze auf der Webseite des Departements die Richtlinien für das Beantragen von Projekten, die über das Departement gefördert werden, erscheinen werden.
Verglichen mit den vorjährigen Angaben wird es einige bedeutende Änderungen geben, die man beachten möge. Auch wies sie darauf hin, die Antragsteller sollen prüfen, ob das zur Förderung beantragte Vorhaben (z. B. Herausgabe eines Buches) in ihren Satzungen verankert ist.
Einstimmig angenommen wurde der Haushaltsvoranschlag, der mit einigen Ergänzungen der Vertreterversammlung vorgelegt wird. Desgleichen hat der Vorstand den Antrag befürwortet, die fünfte Auflage des Schulbuches „Geschichte und Traditionen der deutschen Minderheit“ in den Verkauf zu bringen und ein Archiv des Deutschen Forums einzurichten. Gearbeitet wird an der Überarbeitung der DFDR-Rahmensatzung, deren Entwurf in der nächsten Sitzung vorliegen soll. Mitgeteilt hat der DFDR-Vorsitzende Dr. Porr, dass die Ausstellung zum deutsch-rumänischen Freundschaftsvertrag heuer eröffnet wird, für den 24. und 25. Oktober eine Tagung zum Thema „Die Rumäniendeutschen nach zwei Weltkriegen“ und für Dezember eine 25-Jahrfeier seit der Gründung des Deutschen Forums geplant sind. Angedacht wurde, das Deutsche Jahrbuch 2015 den 25 Jahren seit der Forumsgründung zu widmen.