Die Vertreterversammlung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) tagte am Freitag, den 26. April, im Spiegelsaal des Forumshauses. Ebenda war zuvor der DFDR-Vorstand zusammengetreten. Beide Sitzungen wurden vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr geleitet, anwesend waren Vertreter aller fünf Regionalforen und Geschäftsführer der DFDR-Stiftungen, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț sowie Unterstaatssekretär im Departement für interethnische Beziehungen (DRI) Thomas Șindilariu.
In der Vertreterversammlung berichteten die DFDR-Spitzenvertreter über ihre Tätigkeit sowie politischen Treffen. Dr. Porr erwähnte das kürzlich in Bukarest erfolgte Gespräch mit der Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie jenes mit der Bundesbeauftragten für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Natalie Pawlik in Berlin anlässlich des Jahresempfangs des Bundes der Vertriebenen. Während des Berlin-Aufenthaltes fand auch ein kurzes Treffen mit dem CDU-Parteichef Friedrich Merz und aus Anlass der Verleihung der Ehrendoktorwürde an den vormaligen Landtagspräsidenten Hessens, Norbert Kartmann, mit der amtierenden Landtagspräsidentin Astrid Wallmann in Wiesbaden statt. Im Inland vertrat Dr. Porr das DFDR auf Schloss Peleș bei dem Empfang zu Ehren der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem rumänischen Königshaus und Deutschland bzw. Frankreich. Desgleichen nahm er an Veranstaltungen des Kronstädter Forums, der ADZ sowie der deutschen Abteilung des Radu-Stanca-Theaters teil.
MP Ganț informierte über die politische Lage in Bukarest. Er teilte mit, dass für die Forumstätigkeit heuer 21,3 Millionen Lei im Staatsbudget veranschlagt sind – fast doppelt soviel wie die 11,8 Millionen im Jahr 2020 –, mahnte jedoch, umsichtig zu haushalten, denn die Regierung verteile im Wahljahr Almosen, das Haushaltsdefizit ist groß und kommendes Jahr wird es überall Sparmaßnahmen geben. Erwähnt hat er die Gespräche mit Bildungsministerin Ligia Deca in der Angelegenheit des Goethe-Kollegs und Arbeitsministerin Simona Bucura-Oprescu wegen der Neuregelung der Aufnahme in Altenheime. Er dankte für das ihm von den DFDR-Vertretern ausgesprochene Vertrauen, ihn erneut an Platz 1 der Kandidatenliste für die Parlamentswahlen im Herbst zu setzen.
Unterstaatssekretär Șindilariu dankte MP Ganț für die gute Zusammenarbeit, dank derer zwar eineinhalb Dienste des Minderheitendepartements reduziert worden sind, es jedoch nicht ganz abgeschafft wurde. Er informierte ferner, dass der Entwurf des seit 2005 versprochenen Regierungserlasses betreffend Brukenthalmuseum in seiner aktuellen Fassung vom Finanzministerium befürwortet und ans Justizministerium weitergeleitet wurde, so dass Hoffnung auf eine Verabschiedung besteht. Monika Hay, die Vorsitzende der DFDR-Schulkommission, stellte ihren Bericht vor, jener von Dr. Christian Chioncel, dem Vorsitzenden der DFDR-Wirtschaftskommission, lag in der Tischvorlage auf.
Details betreffend die notwendigen Schritte für die Finanzierung der Wahlkampagne der Lokalwahlen vom 9. Juni erläuterte Eva Serghe, die diese koordinierende Finanztreuhänderin des DFDR. Einstimmig angenommen haben die Vertreter die vorgelegte Rechnungslegung für 2023, die vom Vorstand befürwortet und im Bericht von Auditorin Ana Tîrnovean vorbehaltslos gutgeheißen worden war. Abrechnungs- und Verwaltungsregeln legte der DFDR-Geschäftsführer Benjamin Józsa erneut nahe und bat, diese an die Geschäftsführer und Buchhalter der Regional- und Lokalforen weiterzuleiten.
Monika Hay hatte das Thema Goethe-Kolleg in ihrem Bericht angesprochen, in der Diskussion bezogen dazu auch mehrere Vertreter des Bukarester Forums Stellung. Zur Debatte stand sodann die Notwendigkeit, die Forums-Mitgliedschaft bzw. Einschreibemöglichkeit für jene zu regeln, die in Ortschaften wohnen, wo es kein Ortsforum gibt.