Reschitza - Vergangene Woche, vor Mariä Himmelfahrt, gab es in der Gemeinde Vermeş, an der Kreisstraße DJ 572, einen spontanen Protest der Autofahrer. Sie forderten Sofortmaßnahmen zur Generalüberholung zumindest des Straßenabschnitts zwischen Berzovia und Vermeş (die DJ 572 ist eine Nebenverbindung zwischen Bokschan und Busiasch, also zwischen den Verwaltungskreisen Karasch-Severin und Temesch), widrigenfalls würden sie mit ihren Fahrzeugen jede Durchreise blockieren. Auf der Seite der Protestler stand auch der Bürgermeister von Vermeş, Ion Iacob Damian, der behauptet, seit zwei Mandaten regelmäßig Eingaben beim Kreisrat zu machen, damit die Straße endlich in einen befahrbaren Zustand gebracht wird.
Fakt ist, dass zu den gebetsmühlenartig wiederholten Absichten der Administrationen Frunzăverde (neben einer Donaubrücke bei Socol/Sokolarac) auch die „Nord-Südverbindung Neumoldowa – mit dem Anschluss an die West-Ost-Autobahn“ gehörte, nur ist die nie über das Stadium eines Wunschtraums hinausgelangt. Aber, wie landesüblich, dort wo es Zukunftspläne(=-träume) gab, dort wurde nichts mehr investiert, weil ja eh irgendwann einmal die Straße von Grund auf saniert wird. Als bei den Überschwemmungen Ende Juni-Anfang Juli auch die DJ 572 betroffen war – sie überquert einen der Problembäche, den Pogoniş, der über seine Ufer getreten war – bot sich ein Anlass, neuerlich diese Straße ins Gespräch zu bringen. Und, in der Tat, es geschah etwas: was im Wahlkampf als Schwachstelle früherer Kreisadministrationen „entlarvt“ wurde, erweckte die Aufmerksamkeit einer „gemischten Kommission“, die vom neuen Kreisratspräses Silviu Hurduzeu (PSD) aus Bukarest angefordert worden war. Sie bestand aus Vertretern des Ministeriums für Regionalentwicklung und Öffentliche Verwaltung, der Nationalen Investmentkompanie sowie Vertretern einschlägiger Institutionen Karasch-Severins. Und sie nahm die Finanzierungsanträge in Augenschein, nachdem sie sich die Lage vor Ort, einschließlich des Überschwemmungsschadens im Pogoniş-Tal, angeschaut hatte.
Und sie stellten erst mal ein Paradox fest (wenn man nicht gar von einer permanenten, über Jahre geduldeten Schlampigkeit sprechen will): nirgends steht, dass die Kreisstraße DJ 572 dem Verwaltungskreis Karasch-Severin gehört. Es gibt darüber keine Grundbucheintragung, also kann der Verwaltungskreis auch kein Geld in eine Sache stecken, die ihm nicht gehört, was er mit einem Grundbuchauszug auch nachweisen können müsste. Nun kommt Bürgermeister Iacob Damian mit der Meldung: „Es wurden bereits die topografischen Messungen unternommen und man arbeitet an den Entwürfen für die erste Teilstrecke von zehn Kilometern. Endlich kann ich wirklich von einem Beginn sprechen. Der gesamte Weg, bis zur Kreisgrenze mit Temesch, ist markiert worden. Jetzt müssen nur noch die Finanzierungen kommen.“
Der Kreisrat setzt über seine Sprecherin Camelia Ţuşco noch eins drauf: „Die Leitung des Kreisrats kennt den Zustand der Straßen von Karasch-Severin. Deshalb hat Silviu Hurduzeu sofort nach der Übernahme der Präsidentschaft eine Inventur aller Straßen angefordert, die vom Kreisrat verwaltet werden und auch die Durchführung der topografischen Vermessungen derselben gefordert – die auf jeden Fall vom Kreisrat zu bezahlen sind. Nun arbeitet der Kreisrat an der Intabulation der Kreisstraßen, um aufgrund der nachträglichen Grundbuchauszüge nachweisen zu können, dass diese Straßen dem Kreisrat gehören. Nur als Besitzer wird er später auch in deren Generalreparatur investieren können, unabhängig davon, woher das Geld dazu kommen sollte.“