Temeswar – Die Situation der ukrainischen Flüchtlinge, die sich im Kreis Temesch/Timi{ niedergelassen haben, wurde am Dienstag auf einer Veranstaltung im Timi{oara-Hotel in Temeswar unter die Lupe genommen. Dazu luden die Temescher Präfektur und das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen in Rumänien (UNHCR) ein. Zu diesem Anlass wurde ein Regionales Flüchtlingskoordinationsnetzwerk ins Leben gerufen, um den Ukrainern bei der besseren Integration in die Gesellschaft zu helfen.
Offiziellen Angaben zufolge sind infolge des Kriegs in der Ukraine zwischen dem 10. Februar 2022 und dem 18. Juli 2023 mehr als 5 Millionen ukrainische Bürger nach Rumänien eingereist. Die große Mehrheit verließ jedoch das osteuropäische EU-Land – nur etwa 108.000 Ukrainer blieben in Rumänien, so die UNHCR-Daten. Von diesen leben heute etwa 600 bis 700 Ukrainer in Temeswar, wie die vor Ort für die ukrainischen Flüchtlinge Zuständigen informierten. Laut den Daten des Arbeitsministeriums fanden mehr als 6500 Ukrainer seit dem Kriegsausbruch einen festen Arbeitsplatz in Rumänien.
An der Veranstaltung zur Vorstellung des neuen Flüchtlingskoordinationsnetzwerks in Temeswar nahmen mehr als 40 Vertreter von Einrichtungen teil, die an der Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge beteiligt sind: Mitarbeiter staatlicher Einrichtungen, der Zivilgesellschaft, von Wohltätigkeitsorganisationen, der Wirtschaft, nationaler und internationaler Organisationen, diplomatischer Vertretungen und der ukrainischen Flüchtlingsgemeinschaft. Ziel des neu gegründeten Netzwerks sei es, ein nachhaltiges und koordiniertes Vorgehen zur Unterstützung von Flüchtlingen aus der Ukraine zu gewährleisten und wirksame Lösungen für ihre Integration im Kreis Temesch umzusetzen, sei es durch die Findung von Arbeitsplätzen, die Einschulung ukrainischer Kinder, u.Ä.
In sechs weiteren rumänischen Kreisen, die Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen, gibt es bereits behördenübergreifende Koordinationsnetzwerke für Flüchtlinge, die von nationalen und lokalen Behörden mit Unterstützung des UNHCR betrieben werden. Die Veranstaltung am Dienstag wurde vom Temescher Präfekten Mihai Ritivoiu und Pablo Zapata, dem UNHCR-Vertreter und interinstitutioneller Koordinator für die Flüchtlingshilfe, eröffnet. „Es ist wichtig, dass wir unsere gemeinsame Unterstützung aufrechterhalten und dass die Behörden, NGOs und internationalen Organisationen aktiv bleiben, da sich Tausende von Flüchtlingen aus der Ukraine auf ihrem Weg zur Integration befinden“, sagte Pablo Zapata. Im Rahmen von thematischen Sitzungen zu Themen wie Bildung, Gesundheit und wirtschaftliche Eingliederung diskutierten die Teilnehmer über mögliche Ansätze zur besseren Integration der Ukrainer.