Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, dass ab dem 15. Oktober in Europa, Asien und Amerika die Präventionsimpfungen gegen Grippe gestartet werden. Wobei in derselben Empfehlung betont wird, dass insbesondere die Senioren und die Kleinkinder im Visier der Gesundheitsbehörden und Familienärzte stehen sollten.
Das weiß man auch bei der Gesundheitsbehörde DSP Karasch-Severin in Reschitza und hat vorsorglich im Sommer 10.400 Dosen Impfstoff vom Gesundheitsministerium bestellt. Und bis zum 20. Oktober keine einzige Dosis bekommen.
In der Logik des bisherigen Vorgehens von Gesundheitsminister Florian Bodog müsste nun der vor kurzem eingesetzte Interimsleiter der Gesundheitsdirektion Karasch-Severin, der Anwalt Dan/Dănilă Miloş, gefeuert werden, weil er die „Impfnorm“ im Banater Bergland nicht über die Familienärzte durchsetzt. Zu Feuern wäre er genau nach dem Vorbild seines Vorgängers, des Arztes Dragoş Luca, den der Prof. Dr. an der Spitze des Gesundheitsministeriums aus ganz dem gleichen Grund – allerdings ging es damals um Vorbeugeimpfungen gegen die Röteln – rausgeschmissen hat.
Und auch die Kampagne des Gesundheitsministeriums, die dauernd in allen Medien die Vorbeugeimpfungen preist, müsste gestoppt werden, mit der Begründung, „rausgeschmissenes Geld!“. Es gibt ja dafür keine Impfstoffe vom Gesundheitsministerium – dem einzig autorisierten Großaufkäufer in Rumänien – die an die Verwaltungskreise und ihre Gesundheitsdirektionen verteilt werden könnten.
In den Nachrichtensendungen des Fernsehens war zu sehen und zu hören, wie Premier Mihai Tudose in einer Regierungssitzung seinen PSD-Parteigenossen Bodog anmahnte, die Beschaffung der Vorbeugeimpfungen zu befeuern, da das Geld dazu vorhanden sei. Und zu hören war auch, wie der Gesundheitsminister, diesmal winzig klein im viel zu großen Ministerstuhl, hoch und heilig versicherte, dass das Problem umgehend gelöst werde.
Seither sind mindestens drei Wochen vergangen. Inzwischen sind in Reschitza eingetroffen: null Dosen Vorbeugeimpfstoff gegen Grippe. Und Schuld an der Misswirtschaft können in der Logik des Gesundheitsministers und seines Ministeriums ausschließlich die Leiter der ihm untergeordneten Gesundheitsdirektionen sein... Die haben eine Art Schuldmonopol, wenn es um organisatorische Ohnmacht der übergeordneten Stellen geht. So die Mentalität der PSD-Chefs.
Inzwischen läuft die Werbekampagne für Vorbeugeimpfungen munter weiter. Sie wird ja nicht von den Bezügen des Gesundheitsministers, sondern aus unseren Steuergeld bezahlt.