Hermannstadt – Auf dem Weg aus dem Banat nach Hermannstadt/Sibiu machte Hartmut Koschyk, MdB, der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, am vergangenen Wochenende mehrfach Halt. In Begleitung der deutschen Konsulin Judith Urban besichtigte er Projekte, stattete Besuche ab und führte Gespräche.
Besucht wurde in Karlsburg/Alba Iulia der Sitz des römisch-katholischen Erzbistums, wo der Bundesbeauftragte Koschyk von Erzbischof György Jakubinyi empfangen worden ist. Bei Mühlbach/Sebeş fand eine Visite der deutschen Firma Star Transmission (STC) statt, einer Tochtergesellschaft der Daimler AG, die an den Standorten Mühlbach und Cugir mittlerweile über 2000 Beschäftigte hat.
Im September letzten Jahres hatte Koschyk Wurmloch/Valea Viilor besucht und einen Scheck über 10.000 Euro zur Restaurierung des Pfarrhauses und Einrichtung als Ausbildungs- und Begegnungsstätte übergeben. Nun erkundigte er sich vor Ort über den Stand der Restaurierungsarbeiten des Pfarrhauses aber auch der Kirchenburg, die dem UNESCO-Weltkulturerbe angehört. Er sprach hier mit Bürgermeister Ilie-Avram Pinte und der evangelischen Pfarrerin, Bettina Kenst, die das Projekt leitet. In den Gesprächen ging es um die Entwicklung einer nachhaltigen Projektkonzipierung, den Abschluss der Arbeiten im nächsten Jahr und das baldige Nutzen des Pfarrhauses sowie der Kirchenburg als Begegnungsstätte und für den Tourismus. Seit vergangenem September wurde am Innenausbau der vier Gästezimmer, zwei Bäder, einer Küche, einem großen Projektraum und einem Arbeitszimmer gearbeitet sowie die Außenfassade des Pfarrhauses erneuert. Am Gespräch nahm auch die ifa-Regionalkoordinatorin Monika Kovats teil, die erklärte, dass sie sich gut vorstellen kann, das Pfarrhaus Wurmloch als Tagungsort für die ifa-Programme zu nutzen.
Besucht wurde ferner Mediasch, wo Pfarrer Gerhard Servatius-Depner und der Vorsitzende des Mediascher Deutschen Forums, Werner Müller, den Bundesbeauftragten Koschyk empfingen. Pfarrer Servatius-Depner führte den hohen Gast durch die Margaretenkirche und berichtete über das geistliche Leben der Gemeinschaft. Während der Führung lernte Koschyk auch Dorothea Schiller kennen, eine Absolventin des Stephan-Ludwig-Roth-Lyzeums, die in Hermannstadt Deutsch und Englisch studieren wird, bis zum Uni-Beginn jedoch Touristengruppen durch die Kirche führt und über die Geschichte, Traditionen und das Leben der Kirchengemeinde informiert. Im Meinungs- und Informationsaustausch mit Werner Müller ging es um die Forumsarbeit und das Leben der deutschen Minderheit in Mediasch – wo bekanntlich heuer das alljährlich im September organisierte Sachsentreffen stattfinden wird.
Ein letzter Halt wurde – vor der Teilnahme am ersten Spatenstich des Kinderhospizes in Hermannstadt – in Rothberg/Roşia gemacht bei Pfarrer und Schriftsteller Eginald Schlattner.