Hermannstadt - Er unternehme Visiten in den Verwaltungskreisen weil er festgestellt habe, dass die Leiter der dem Landwirtschaftsministerium untergeordneten Institutionen ihren Aufgaben nicht nachkommen, erklärte Daniel Constantin am Freitag in Hermannstadt/Sibiu.
Nur 37 von rund 15.000 Landwirten dieses Kreises hätten bei APIA die Bestätigung beantragt, auf Grund derer 95 Euro Subvention pro Hektar erhalten werden können, zum Beispiel für den Herbstanbau. Den Antrag könne man seit dem 25. Juli stellen, dies wurde den Leuten jedoch auch in anderen Kreisen nicht mitgeteilt. Darüber hinaus sei er gekommen um die Maßnahmen bekannt zu geben, die die Regierung im Bereich Landwirtschaft getroffen hat, die aber im Politspektakel untergingen, sagte der Minister für Landwirtschaft und Entwicklung des ländlichen Raumes auf der Pressekonferenz im Kreisrat. Zuvor hatte ebenda ein Treffen mit Vertretern der lokalen Aktionsgruppen, Produzentenverbände sowie Bürgermeistern aus Gemeinden des Kreises stattgefunden.
Zugegeben hat der Landwirtschaftsminister, ohne sich jedoch auf Prozente festlegen zu wollen, dass die Preise für Weizen, Sonnenblumen und Mais steigen werden, deren Produktion infolge der Dürre stark zu leiden hatten. Um diesem Phänomen in Zukunft nicht mehr ganz so hilflos ausgesetzt zu sein, wurden im Juli und August mehrere Beschlüsse verabschiedet, die das Instandsetzen sowie Erweitern von Bewässerungsanlagen fördern sollen. Mit dem Finanzministerium sei eine Vereinbarung getroffen worden, auf Grund derer die Tarife für die elektrische Energie für Bewässerungsanlagen um 20 Prozent niedriger liegen als der Normaltarif. Bei dem Arbeitstreffen mit den in der Landwirtschaft Tätigen, bei dem Tacheles geredet wurde, hatten die Schäfer gebeten, man solle ihnen erlauben, die Herden in den Wäldern grasen zu lassen, weil die Weiden vertrocknet sind. Der Minister versprach, den Antrag zu prüfen und selbst wenn die Zusage für heuer zu spät komme, kann eine diesbezügliche Regelung in den nächsten Jahren Wirkung zeigen.
Die derzeitige USL-Regierung sei wahrscheinlich das erste Kabinett nach der Wende, das die Landwirtschaft tatsächlich in den Mittelpunkt seines Regierungsprogramms gestellt habe, da für diesen Wirtschaftsbereich wichtige Summen im Haushalt vorgesehen wurden, sagte Constantin. Er versprach sich zu bemühen, dass die Landwirte in Rumänien statt den im Vorjahr 132 Euro pro Hektar annähernd 170 Euro erhalten, eine Summe, die sich der in der EU gezahlten Höchstgrenze nähert. Nutznießer dieser Maßnahme könnten 1,1 Millionen Landwirte sein, die rund 9 Millionen Hektar bebauen und dieses Geld aus dem Staatsbudget sowie EU-Fonds erhalten sollen. Ab dem September können sodann die Besitzer von Flächen zwischen einem und 10 Hektar den Antrag für die Minimalunterstützung von 100 Lei pro Hektar einreichen, gezahlt werde wahrscheinlich ab November.
Er wünsche sich für Rumänien eine kompetitive Landwirtschaft und die Wiederherstellung des Bewässerungssystems durch ein von der EU-gefördertes Programm, versicherte der Minister. Derzeit werde mit der Europäischen Kommission über eine Novellierung des Landesprogramms für die Entwicklung des ländlichen Raumes verhandelt und zwar für das Umwidmen von Fonds zugunsten der Maßnahmen 313, 312, 121 und 322 (u. a. für Entwicklung des Agro-Tourismus sowie Wettmachen der Entwicklungsrückstände).