Bokschan – Die Leiterin der Bokschaner Stadtbibliothek, Gabriela Şerban, ist eine der aktivsten BibliothekarInnen des Banater Berglands und nie um frische Ideen verlegen. Jüngst entschied sie, einen Lesesaal der in Deutsch-/Montan-Bokschan gelegenen Bibliothek nach Vasile C. Ioniţă zu benennen, einem Linguisten, der sich durch jahrelange Sprachforschungen über das Banater Bergland unter Fachleuten einen Namen gemacht hat. Vasile V. Ioniţă war Rumänischlehrer, Aktivist der Propagandaabteilung des Kreisparteikomitees der RKP in Reschitza (wo er jahrelang auch eine Art Zensor für jederlei Veröffentlichungen war) und arbeitete auch beim Komitee für Kultur und Sozialistische Erziehung des Verwaltungskreises Karasch-Severin, gab aber um keine Zeit seine sprachlichen Forschungen über das Rumänische des Banater Berglands auf und korrespondierte eifrig und tauschte Bücher aus mit Fachleuten aus ganz Europa. Wegweisend sind seine Forschungen zur Toponymie des Banater Berglands, zur Folklore Südwestrumäniens sowie zur Lokalgeschichte des Reschitzaer Vororts Câlnic/Köllnick. Ioniţă hat unlängst der Bibliothek in Bokschan eine Schenkung von 800 Büchern, Zusammenfassungen und Exzerpten überreicht, darunter Broschüren gebundene Zusammenfassungen von Doktorarbeiten im sprachwissenschaftlichen und historiografischen Bereich. Der „Vasile V. Ioniţă“-Lesesaal der Bokschaner Stadtbibliothek wird im September eingeweiht.