Biennale im Rathaus

Wanderausstellung zur Bukarester Biennale 2012 gastiert in Hermannstadt

Architektur im Hermannstädter Rathaus präsentierten Viorica Curea, Astrid Fodor, Mircea Ţibuleac und Cristina Gociman (v. l.). Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Im Jahr 1991 wurde in Bukarest die erste Architektur-Biennale (BNAB) organisiert, im Herbst 2012 feierte man in der Hauptstadt die Jubiläumsausgabe der Ausstellung. In den vergangenen Monaten wurden ausgewählte Biennale-Ergebnisse in verschiedenen Städten des Landes gezeigt – seit Montag gastiert die Wanderausstellung im Hermannstädter Rathaus. Bis zum 20. November können Besucher die Schautafeln mit historischen und zeitgenössischen Bauprojekten nationalen Ranges im Ausstellungsraum neben dem Touristeninformationsbüro besichtigen. Nach Hermannstadt/Sibiu wurde die Ausstellung durch die lokale Filiale der Union der Architekten Rumäniens (UAR) gebracht. Der Vorsitzende der Hermannstädter UAR, Mircea Ţibuleac begrüßte zur Vernissage rund 30 Besucher, viele davon vom Fach.

Die Bedeutung von Architektur für eine Stadt betonte Astrid Fodor, Vizebürgermeisterin von Hermannstadt, in ihrem Grußwort. Hermannstadt habe sich seit der Revolution aus immobilientechnischer Sicht entwickelt, auch wenn nicht alle „Situationen“ besonders glücklich gelöst sind, bekannte Fodor. Die größte Verantwortung dafür trage die Stadtverwaltung. Im 2011 verabschiedeten Stadtentwicklungsplan sind aktuell die wichtigsten Leitlinien für die städtische Entwicklung festgeschrieben und sie hoffe, so Fodor, dass sich sowohl Stadtverwaltung als auch Architekten strikt nach den Vorgaben richten, um Abweichungen wie in der Vergangenheit zu verhindern.

Ebenfalls anwesend waren UAR-Vorsitzende Viorica Curea sowie Cristina Gociman, Kuratorin der BNAB. Hermannstadt sei die letzte Station der Ausstellung, informierte Gociman, zuvor waren die Schautafeln in Craiova, Klausenburg/Cluj, Sutschawa/Suceava, Bacău und Jassy/Iaşi. Gezeigt werden Arbeiten in den Kategorien „Memorabilis“, „Rumänische Architekten und Kreatoren kulturellen Erbes“ sowie „Preisträger der BNAB-Jury“. Auf den Schau- und Informationstafeln erfährt der Besucher die Geschichte zahlreicher historisch bedeutsamer Bauten rumänischer Architekten aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, daneben aber auch zahlreiche Architekturbeispiele aus kommunistischer Zeit sowie der Gegenwart. Nach der Vernissage lud die UAR zur Vorstellung des Buches „Urbane Ästhetik“ von Titu Popescu in die Astra-Bibliothek. Ebenfalls hier klang der Abend bei einem Klavierkonzert mit Mara Bardac, Ana-Maya Brumar und Ştefan Marcu aus.