Bild und Klang von Paul Richter in der Stadt, die ihn 1935 ehrte

Hermannstadt – Es zählt verständlicherweise als Kulturerbe, darf deswegen nur unter strengsten Auflagen die Staatsgrenzen Rumäniens überschreiten und wurde von Komponist Hans-Peter Türk (Jahrgang 1940) aus Klausenburg/Cluj, der unterdessen im Alten- und Pflegeheim „Dr. Carl Wolff“ in Hermannstadt/Sibiu wohnt, zwecks naheliegender Sicherheit dem Landeskirchlichen Museum im 1. Stockwerk des evangelisch geführten Kultur- und Begegnungszentrums „Friedrich Teutsch“ gespendet: das Porträt von Paul Richter (1875-1950) aus der Hand seines Bekannten und acht Jahre jüngeren Zeitgenossen Hans Eder, 1935 gemalt, vor zig Jahren in Bukarest wiedergefunden, angekauft und nicht zufällig Hans-Peter Türk zur weiteren Aufbewahrung anvertraut, thront auch in Miniatur auf der Titelseite von Band 20 der Reihe „Musik aus Siebenbürgen“ im Schiller-Verlag. Drei Streichquartette sind von Paul Richter handschriftlich überliefert und seit Herbst 2017 beim genannten Verlag in Computersatz-Notendruck bestellbar, wovon Sonntag, am 13. Oktober, um 18 Uhr in der evangelischen Johanniskirche gegenüber von Erasmus-Büchercafé und Teutsch-Haus bei freiem Eintritt die Quartette Nr. 2 Op. 99 und Nr. 3 Op. 122 aufgeführt werden. Das eigens darauf hinarbeitende und aus Klausenburg anreisende „Concordia“-Quartett besteht aus Cellist Gyula Ortenszky, Bratscherin Erzsébet Király sowie Anna Dénes, Orchestermitglieder der Staatsphilharmonie „Transilvania“, und Primgeigerin Dr. Melinda Béres, Dozentin an der Gheorghe-Dima-Musikakademie, die auch das Vorwort zum betreffenden Band 20 der Schiller-Verlags-Reihe „Musik aus Siebenbürgen“ geschrieben hat. Hans Peter Türk wiederum hat bereits 1975 eine Paul-Richter-Biografie veröffentlicht (Kriterion-Verlag), der 1935 zum Leiter des Musikvereins „Hermania“ berufen worden war, jedoch schon 1936 aus Krankheitsgründen wieder davon zurücktreten musste, nach Kronstadt zurückging und selbst dort nur noch ein einziges Mal öffentlich auftrat.  Am Konzert-Ausgang der Johanniskirche sind Spenden erwünscht.