München – Das Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München hat am Dienstagabend eine neue Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Kulturreferentin für Siebenbürgen, Dr. Heinke Fabritius, die sie kuratiert, eröffnet. „WASSER:ZEICHEN“ heißt die Malereiausstellung und Performance der jungen deutschen Künstlerin Elena Zipser, Enkelin der in Hermannstadt/Sibiu gebürtigen Malerin Katharina Zipser. Zur Ausstellungseröffnung sprachen Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Direktor des HDO München, und Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen.
Wasser ist für Elena Zipser ein zentrales Bildmotiv. Bevorzugte Szenerien sind Baderäume oder Thermen. Es gibt auch Bilder vom Draußensein, die den Eindruck von frischem Regen vermitteln. Alles scheint klar, gereinigt – „ein gutes Gefühl“, sagte die Künstlerin.
In diesem Sinne will Elena Zipser nicht nur die sichtbare Welt, sondern auch die nach innen wirkende Kraft des Wassers zeigen. Den Dingen und Zeichen im Leben begegnet sie unerschrocken, so wie ihre aus Siebenbürgen stammende Großmutter Katharina Zipser und Mutter Pomona Zipser, die ebenfalls Künstlerinnen sind. In ihrem Werk halten sie die transitorische, ständig im Fluss befindliche Bewegung zwischen dem Hier und dem Dort fest.
Diese Prägung ist wie das Wasser:Zeichen, das sie verbindet.
Elena Zipser, geboren 1988 in Berlin, lebt und arbeitet heute am Bodensee. Als Malerin und Performerin ist sie in Deutschland, Europa und den USA aktiv. Ausgebildet wurde sie in Madrid, Berlin, Stuttgart in bildender Kunst, Tanzpädagogik und Choreografie. In ihrem Werk nutzt sie die unterschiedlichsten Medien. Interdisziplinäre Projekte, in denen professionelle Künstlerinnen und Laien zusammenwirken, besitzen für sie einen besonderen Stellenwert.
Die Ausstellung kann werktags von 10 bis 20 Uhr im HDO (Am Lilienberg Nr. 5, München) bis zum 10. November besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Außerdem sind drei der virtuellen Ausstellungen des HDO Siebenbürgen und der rumäniendeutschen Kultur gewidmet.
„Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen. Ein europäisches Kulturerbe“ – Durch kaum eine andere Region Europas wird der Choral Martin Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen“ architektonisch so versinnbildlicht wie durch die im südlichen Siebenbürgen gelegene Kirchenburgenlandschaft. Hier entstanden vom Beginn der Einwanderung der Siebenbürger Sachsen am Ende des 12. Jahrhunderts zahlreiche befestigte Kirchenburgen, von denen noch rund 160 erhalten sind.
Die Ausstellung wurde von der Stiftung Kirchenburgen in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin, dem Deutschen Kulturforum östliches Europa und der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien entwickelt. Durch Förderung des HDO konnte 2020 eine virtuelle Version erstellt werden. Diese ist unter www.exhibition.kirchenburgen. org/ zugänglich.
„Fremd. Vertraut. Hermannstadt. Kronstadt“ lautet der Titel der Fotoausstellung von Jürgen van Buer. Diese kann in den virtuell begehbaren Ausstellungsräumen des HDO unter www.hdo-vr.de/Jan22/ besucht werden. Die Realisierung der virtuellen Ausstellung und Fotos sind Oliver Balazs, Josef Balazs und Lilia Antipow zu verdanken.
Eine dritte Ausstellung „Graue Zeiten – Bunte Seiten. Deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher im sozialistischen Rumänien“ wurde vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. (IKGS) an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern gestaltet. Zahlreiche Kinderbücher, die im Rahmen dieses Projektes restauriert wurden, können nun in der Ausstellung vor Ort und online unter www.ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/deutsche-kinderbuecher-aus-rumaenien/ bewundert werden.
Die Idee zu dieser Ausstellung entstand während des IKGS-Projektes „Gelesen, geliebt, gesichert. Massenentsäuerung und konservatorische Sicherung von (Kinder-)Büchern der deutschsprachigen Minderheit im sozialistischen Rumänien“, das aus Mitteln der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) gefördert wurde, die durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung der Länder (KSL) finanziert wird.