Kronstadt – In den Kronstädter Wohnblockvierteln sind die Sammelstellen für Müll oft zum Problem geworden. Obdachlose und Menschen, die unter der Armutsgrenze leben müssen, stöbern in den Müllcontainern nach Essensresten oder Abfall, von dem sie meinen, dass er in irgendeiner Form verwertet werden kann. Dass dabei der Müll verstreut wird und vor allem im Sommer zu einem Infektionsherd wird, stört vor allem die Anrainer, für die die Sammelstelle gedacht ist und für die sie monatlich auch eine Müllgebühr begleichen. Die bisherige Absicherungsmethode solcher Stellen, die manchmal auch als öffentliche Toilette missbraucht werden, besteht in ihrer Umzäunung und Absperrung mit einem Schloss. Das erwies sich aber entweder als zu umständlich, weil der Schlüssel oft verloren geht oder vergessen wird, oder als nicht widerstandsfähig genug vor der Zerstörungswut jener, die da regelmäßig auf der Suche nach wiederverwertbaren Stoffen sind.
Bekanntlich hat das Bürgermeisteramt vor, in den nächsten Monaten im Erdboden eingegrabene Müllcontainer an 14 Standorten in Kronstadt einzurichten. Für die Hälfte davon gibt es schon die amtliche Zusage. Die hohen Kosten (für eine importierte Plattform mit vier Müllcontainer mit einem Fassungsvermögen von je 300 Liter und mit einem hydraulischen Hebe- und Entleerungssystem müsste man rund 15.000 Euro zahlen) geben manchen Wohnverbänden zu denken, selbst wenn eine Variante mit manueller Hebe- und Entleerungsvorrichtung billiger ist.
Im Kronstädter Burggrundviertel gibt es bei der Avantgarden-Wohnanlage eine Variante, die billiger ist als die eingegrabenen Container und sicherer, als die herkömmlichen Müllsammelstellen. Es handelt sich um einen großen geschlossenen Metallcontainer der mit vier Öffnungen versehen ist, wo man den Müll getrennt direkt in Müllbehälter aus Kunststoff hineinwirft. Zu den Müllbehältern im Container hat das Müllabfuhrunternehmen seitlichen Zugang, der aber für jeden anderen gründlich verriegelt ist. Der Vorteil ist, dass zu geringen Kosten sowohl Obdachlose und Vandalen als auch die im Burggrundviertel früher nicht seltenen „Müllbären“ keinen Schaden und keine Unbequemlichkeiten verursachen.