Bio-Tierfutter aus Karansebesch

Agroland hat die Futterfabrik umgebaut und verringert die Importabhängigkeit

Karansebesch – 2022 hat Agroland von einem der Erben des Karansebescher Landwirtschaftsmagnaten Florentin Cârpanu das dortige Futtermittelwerk um etwas mehr als eine Million Euro abgekauft. Cârpanu war in kommunistischer Zeit der langjährige Generaldirektor des größten Schweinemastbetriebs Südosteuropas, Comtim mit Sitz in Temeswar, und ein erfahrener Unternehmer im Bereich großflächig betriebener Landwirtschaft und in der Veredelung landwirtschaftlicher Produkte durch Tierzucht. Er hinterließ ein echtes privates Landwirtschafts-Imperium, das er nach der Wende aufgebaut hatte. Dazu gehörte auch die Futtermittelerzeugung. Seine Erben haben nach und nach fast alles verkauft, da sie sich auf andere, weniger wetterabhängige Produktionsbereiche konzentriert haben.

Agroland Business Systems SA, das die Mischfutterfabrik Karansebesch in den vergangenen zwei Jahren um 200.000 Euro renoviert und umgebaut hat, ist jetzt Besitzerin der größten Mischfutterfabrik Rumäniens, die ab nun „organisch zertifizierte Futtermittel“ anbietet. Das Zertifizierungsprozedere wird in diesem Monat abgeschlossen. Die Zertifizierung als Futtermittelbetrieb, der organisches Futter erzeugt, sei Teil der Firmenstrategie, sich zunehmend auf organische Produkte umzuorientieren, heißt es in einem Kommuniqué der Bukarester Wertebörse BVB, wo Agroland notiert ist.

Die als Bio-Produkte zertifizierten Futtermittel, die Agroland aus Karansebesch zu verkaufen gedenkt, werden einerseits konkret en gros zum Verkauf angeboten, andrerseits in einem der Kerngeschäfte des Unternehmens, den Zuchtfarmen für Lege- und Fleischhühner, eingesetzt. Außerdem werden die Bio-Futtermittel in den rund 240 Agroland-Läden den Kleinbauern angeboten. Von der Verarbeitungskapazität her wird das Karansebescher Werk für Mischfutter auch einen Gutteil der Getreideproduktion der Kleinbauern des Banats übernehmen können – allerdings nur solches, das bio-zertifiziert ist. Auf alle Fälle wird es die Importabhängigkeit der Tierzuchtbetriebe Rumäniens verringern können.