Hermannstadt - Die Bischöfe sind zusammengerückt um Platz zu machen für Christoph Klein. Es handelt sich um die Porträits der Bischöfe der Evangelischen Kirche A.B. (seit 1918 in Rumänien), welche die Wände im Festsaal des Bischofspalais zieren und diesem Raum eine ehrwürdige Aura verleihen.
Anders als im Fall seiner Vorgänger, deren Porträits erst nach ihrem Ableben in der Galerie angebracht worden sind, ist jenes des emeritierten Bischofs D.Dr. Christoph Klein seit wenigen Tagen bereits zu dessen Lebzeiten zu sehen. Dr. Klein, Jahrgang 1927, hatte sich bekanntlich im November 2010 nach zwanzigjährigem Dienst als Bischof der Evangelischen Landeskirche, aus dem Amt des Bischofs verabschiedet.
Das Porträt von Bischof Klein – es ist das zwanzigste in der „Ahnengalerie“ der evangelischen Bischöfe in Siebenbürgen/Rumänien – wurde von der in Hermannstadt/Sibiu geborenen und in Ingolstadt lebenden Künstlerin und Kunsterzieherin Sieglinde Bottesch gemalt. Sie ist auch die Autorin des Gemäldes, das den Anfang 1990 verstorbenen Vorgängers im Amt, Bischof Albrecht Klein, darstellt. Dessen Vorgänger – Friedrich Müller-Langenthal sowie Viktor Glondys – hatte der Künstler Hans Eder porträtiert.
Beim Neujahrsempfang kündete der amtierende Bischof Reinhart Guib an, demnächst werde eine Plakette mit dem Namen und den Daten von Bischof Wilhelm Staedel (1890-1971) in der Galerie angebracht. Damit möchte man zeigen, dass die unrühmliche Episode in der Geschichte der evangelischen Kirche nicht verneint wird, sagte Bischof Guib. Staedel war 1941 unter dem Druck der NS-gesteuerten Deutschen Volksgruppe in Rumänien zum Bischof gewählt worden und hatte die Kirche gleichgeschaltet. 1944 war er ins Lager Tg. Jiu gebracht worden, von wo im 1946 die Flucht nach Deutschland gelungen ist.