Hermannstadt - Zum alljährlichen Neujahrsempfang luden der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) Reinhart Guib und seine Gattin Henriette vergangenen Freitag in den Festsaal des Bischofshauses am Großen Ring/Pia]a Mare in Hermannstadt/Sibiu ein. Der Einladung leisteten zahlreiche Freunde und Partner der EKR Folge, ebenso Vertreter der deutschen Minderheit aus Politik, Verwaltung, Kirche und Kultur, darunter die Bürgermeisterin Astrid Fodor, die stellvertretende Kreisratsvorsitzende Christine Manta-Klemens, der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) Dr. Paul-Jürgen Porr und der Vorsitzende des Siebenbürgenforums Martin Bottesch aber auch der Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt Hans E. Tischler und der Honorarkonsul des Großherzog-tums Luxemburg in Hermannstadt Daniel Plier. Von österreichischer Seite war die vormalige österreichische Sozialattachée Dr. h.c. Barbara Schöfnagel zugegen.
Nach der Eröffnung des Festaktes, der im Zeichen der Jahreslosung 2019 „Suche den Frieden und jage ihm nach“ aber auch des Internationalen Tags des Dankeschön-Sagens stand, sowie der Begrüßung durch Bischof Reinhart Guib und den Mitte November im Amt bestätigten Landeskirchenkurator Friedrich Philippi ließen es sich auch die Gäste nicht nehmen, den Gästen und den Gastgebern ihre besten Wünsche zum Jahreswechsel zu überbringen.
In Anlehnung an ein afrikanisches Sprichwort, das besagt „Es ist nicht gut, sich ohne einen Freund auf den Weg zu machen“, bedankte sich Dr. Renate Klein, Leiterin des Départements für evangelische Theologie an der Lucian-Blaga-Universität bei der Kirchenleitung für die vom theologischen Institut im Vorjahr vielfältig erfahrene Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Die Bürgermeisterin Astrid Fodor sprach einige Worte zur Tätigkeit des Bürgermeisteramtes 2018 und bot auch einen kleinen Ausblick auf 2019, welches das bevorstehende EU-Gipfeltreffen und das Programm „Hermannstadt – Gastronomische Region Europas“ prägen werden. Astrid Fodor sprach auch zur bevorstehenden Präsidentenwahl, die auch die deutsche Minderheit betreffen wird und die Angriffe mit sich bringen wird, von denen auch das Forum und die Kirche nicht verschont bleiben werden. „Wir haben vieles überstanden, wir haben gemeinsam Höhen und Tiefen überstanden und wir werden es auch dieses Mal schaffen und überstehen“, so Astrid Fodor, welche die Gäste aufforderte, das neue Jahr gemeinsam und geschlossen anzugehen.
Konsul Hans Tischler ging seinerseits auf die Jahreslosung und den Aufruf des EKD-Ratsvorsitzenden, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ein, 2019 zum „Jahr des Friedens“ zu machen. „Zwar gibt es im diplomatischen Dienst kein `Jahr des Friedens`,“ so der Konsul „aber der Frieden ist und bleibt unsere wichtigste Aufgabe. Gewalt und Unterdrückung dürfen nie als Mittel zur Sicherung von Frieden eingesetzt werden, aber wir erleben täglich, dass die Realität eine andere ist. Hier überschneiden sich die Werte, für die die Kirche und für die der Staat eintreten. Die christlichen Werte, das habe ich hier schon einmal gesagt, sind in vielem auch die Werte unserer staatlichen Rechtsordnung. Werte wie Solidarität, soziale Gerechtigkeit aber auch Umweltschutz bleiben allerdings auch in unserer Zeit Aufgaben, die der Staat nicht alleine übernehmen kann und hier ist das Engagement aller gesellschaftlichen Gruppen und somit auch das der Kirchen gefragt. Ich sage ausdrücklich Kirchen, denn als jemand, der in einer gemischt-konfessionellen Familie aufgewachsen ist, weiß ich um den Wert der Ökumene, weiß ich, dass der Frieden für alle Christen glei-chermaßen wichtig ist und dass wir gemeinsam darum ringen müssen.“
Der Forumsvorsitzende Dr. Paul-Jürgen Porr ging in seinem Grußwort auf die politischen und sozialen Ereignisse des Vorjahres aber auch den unlauteren Einfluss der PSD auf den politischen Alltag ein. „Wir können nur hoffen, dass das eben begonnene Jahr kein mittleres Jahr wird, also schlechter als 2018 und und besser als 2020“, so Dr. Paul-Jürgen Porr, der den Anwesenden Gesundheit, Zufriedenheit, berufliche und sonstige Erfolge sowie Zusammenhalt und Eintracht in der Gemeinschaft wünschte.
Weitere Grußworte sprachen Dr. h.c. Barbara Sc höfnagel, der Honorarkonsul Daniel Plier, der Vorsitzende des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS) Harald Friedrich, die Vorsitzende der Frauenarbeit der EKR, Dr. Sunhild Galter und der Bischofsvikar Dr. Daniel Zikeli.
In seinem Schlusswort bedankte sich der Bischof Reinhart Guib für die guten, ermutigenden und tröstenden Worte und Wünsche und bot einen Ausblick auf das dem Beschluss der Kirchenleitung zufolge im Zeichen des Ehrenamtes stehende Jahr. „Als Kuratoren, Presbyter und Gemeindevertreter, Lektoren und Pfarrer in Ruhestand oder Voluntariat, als diakonische Helferin-nen und Helfer, Kirchenmusiker, Kinderarbeitshelferinnen und -helfer, Jugendarbeitshelfer, Burg- und Kirchenführer, HOG-Verantwortliche und vieles andere mehr ist ein Viertel unserer Gemeindeglieder ehrenamtlich in der Kirche und vielfältig über unsere Gemeinschaft hinaus tätig. Sie machen unsere Kirche sichtbar, hörbar, erlebbar und lebendig. Im Namen unserer Kirche danke ich euch und allen, die sich ehrenamtlich und hauptamtlich und über ihr Hauptamt hinaus ehrenamtlich für unsere Gemeinschaft, für ihr Wohl, den Frieden, die Einheit einsetzen. Gott segne uns alle nach dem Reichtum Seiner Gnade“, so Bischof Reinhart Guib.
Im Anschluss hatten die Anwesenden die Gelegenheit, einander zum Jahreswechsel persönlich zu gratulieren und sich weiter auszutauschen.