Klausenburg – Groß ist die Schnittmenge vom Tag der Offenen Tür am Bánffy-Schloss in Bon]ida, der Ende April stattgefunden hat, und dem Bánffy-Tag selbst am gleichen Ort, zu dem für Sonntag, am 22. September, eingeladen wird. Fast könnte man meinen, das Programmangebot wäre identisch und nur die Plakat-Überschrift von Mal zu Mal unterschiedlich. Schaukämpfe von Sportlern des Vereins Virtus Transsylvanica einschließlich des Angebots, selber versuchs-weise mit unschädlichen Kopien ritterlicher Ausrüstung umzugehen, gab es bereits im Frühjahr, und auch breitgefächerte Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder waren gegeben. Und wo die drei Museumsrundgänge im Stockwerk des Küchenturms, im Westflügel des Schloss-Hauptgebäudes und in seiner Kapelle am letzten April-Sonntag begeisterten, stehen sie auch für den Bánffy-Tag selbstverständlich wieder auf dem Plan. Hinzu kommt, dass von 11 bis 15 Uhr Handwerksmeister im Steinmetzen, Verputzen, Maurern, Schreinern und Möbel-Restaurieren, die regelmäßig der Schloss-Rehabilitation von Bonțida zuarbeiten, Demonstrationen ihres Könnens offerieren. Nicht zu vergessen die Wiederauflage je einer Schloss-Führung auf Rumänisch (11 Uhr) oder Ungarisch (13 Uhr).
Das letztlich doch Eigene und Besondere des Bánffy-Tags besteht in gleich drei Programmpunkten, wovon Kinder sich die ersten beiden nicht entgehen lassen sollten: um 13 Uhr lenkt Architektin Orsolya Gál aus Klausenburg/Cluj-Napoca, die in Italien, Griechenland und Indien das Puppentheaterspielen für sich entdeckt hat, eigenhändig die Figuren ihres auf Rumänisch versprochenen Stücks „Pulcinella und der Traum“, um den Schlosshof genau eine Stunde später den Profi-Alleinunterhaltern Hajós János und Juhász István Géza vom freien Puppentheater-Ensemble „Sétáló Bábszinház“ zu überlassen, die auf Ungarisch ihre „Geschichte vom König, der niemals lachte“ inszenieren. Vorstellungsort für den Schlechtwetter-Fall ist jeweils das nach dem Vornamen von Graf Miklós Bánffy benannte Schloss-Verwaltungsgebäude. Eine Stunde vor dem auf 17 Uhr festgelegten Tagesabschluss gibt Organistin Noémi Miklós aus Klausenburg im Hofreitstall auf einem transportablen und digitalen Instrument ein Konzert zu Bildern, die Telegy Áron auf die Wand projizieren wird. Eindeutiger Höhepunkt des Festtags ist das Rundtischgespräch um 15 Uhr in der Kapelle zu Ehren von Katalin Bánffy, die Anfang Juni 100 Jahre alt geworden ist. Leider wird die seit 1948 wohlhabend in Marokko lebende Tochter und das einzige Kind von Miklós Bánffy, der genau an ihrem 26. Geburtstag verarmt in Budapest verstorben war, erwartungsgemäß nicht in Bonțida eintreffen – anwesend sein werden hingegen ihre Töchter Nicolette Jelen-Bánffy und Elisabeth Salnikoff-Bánffy, Erstere künstlerisch bildend in den USA tätig und Letztere als Wohnungs-Designerin in Frankreich Karriere treibend. Am Gespräch beteiligt sich auch Miklós-Bánffy-Forscherin Szebeni Zsuzsa, Leiterin des Liszt-Instituts am Ungarischen Kulturzentrum in Sankt Georgen/Sfântu Gheorghe. Die Aufgabe, moderierend aufzutreten, kommt Hausherrin Csilla Hegedüs, der Vorsitzenden der Transylvania-Trust-Stiftung, zu. Rundtischgespräch-Zuhörern gilt die Bitte, sich durch das Ausfüllen des Online-Formulars anzumelden. Der Eintritt zu allen Teilveranstaltungen ist frei.