Anina – Im Januar 2017 sind 1500 Tonnen Aninaer Kohle zu Brennproben nach Bosnien verschickt worden. Das Rathaus Anina sitzt auf einem Restbestand von geschätzt 150.000 Tonnen Kohle aus den seit fast zehn Jahren geschlossenen Gruben und machte sich Hoffnungen, durch deren Verkauf sein karges Budget aufzustocken. Darüber wurde an dieser Stelle damals berichtet. Nun kam das Ergebnis der Brennproben aus Bosnien: die Aninaer Kohle mit einem durchschnittlichen Brennwert von 3600 Kalorien ist thermisch zu stark für das bosnische Kohlenkraftwerk, heißt es, dieses bräuchte zum guten Funktionieren höchstens 2400 Kilokalorien. Auch ein Gemisch aus Bozovicier Braunkohle und Aninaer Steinkohle habe nicht die günstigsten Ergebnisse erbracht, also wird kein Liefervertrag zwischen Bosnien und dem Südbanat abgeschlossen.
Gheorghe Românu, der Bürgermeister von Anina, der diese Ergebnisse den Medien zur Kenntnis brachte, meinte relativ resigniert: „Vielleicht ist es besser so, denn zu ihren wahren Wert hätten wir diese Kohle nach Bosnien nicht verkaufen können. Unsere Kohle könnte zu 100 Lei/Tonne verkauft werden, die Bosnier hatten weniger geboten. Aber die Hoffnung verliere ich deswegen noch nicht. Es gibt da noch einen Investor, der die Kohle abbauen und im Ausland verkaufen will. Außerdem hat das Wärmekraftwerk Mintia neue Brennproben aus Anina angefordert. Also gibt es einiges an Hoffnung. Immerhin sprechen wir von einem Schätzwert der Gesamtmenge, über die wir verfügen, von rund 3,5 Millionen Euro. Zwei Jahre lang könnte die Kohle abgebaut und verladen werden – das bedeutet auch Arbeitsplätze. Danach hätten wir ein Grundstück zur Verfügung, das nach seiner ökologischen Säuberung anderweitig nutzbar wäre.”