Botschafter Frankreichs auf Antrittsbesuch

Gesprächsthemen: Regionalisierung und Fachausbildung für französische Firmen

Reschitza - Philippe Gustin, der Botschafter Frankreichs in Bukarest, besuchte dieser Tage in Begleitung von Botschaftsberater Sebastien Gorlin, des Leiters des französischen Kulturzentrums Temeswar, Thierry Séte, des Leiters der französischen Kulturzentren in Rumänien, Stanislas Pierret und von Honorarkonsul Dan Bedros (dem Ex-Leiter von Alcatel Rumänien) aus Temeswar die westrumänischen Verwaltungskreise Arad, Temesch und Karasch-Severin. Mittwoch weilte die Delegation in Reschitza. Das sei der 26. Kreisvorort, den er im Rahmen seiner Mission besuche, sagte Botschafter Gustin.
Botschafter Philippe Gustin trat seinen Besuch im Banater Bergland in der Präfektur an, wo ihn Präfekt Silviu Hurduzeu, Unterpräfekt Anton Paulescu und der Vizepräsident des Kreisrats Karasch-Severin, Ionesie Ghiorghioni empfingen.

Hurduzeu leitete das Gespräch ein mit der Bemerkung: „Nachdem Eure Exzellenz bisher in Westrumänien reiche Verwaltungskreise besucht haben, sind Sie nun in einem schönen Verwaltungskreis gelandet.“ Die Gespräche drehten sich allerdings eher um Fragen der Präsenz französischer Unternehmer im Banater Bergland (der Temeswarer Honorarkonsul Dan Bedros erklärte, er werde demnächst eine Konferenz der französischen, deutschen und italienischen Firmen in Temeswar organisieren), vor allem aber um Regionalisierung und das „Französische Modell der Regionalisierung“, mit Regionen und Departements – in etwa was für Rumänien diskutiert wird, „nämlich Beibehaltung der Verwaltungskreise und Schaffung einer Suprastruktur in Form von Regionen“, sagte Präfekt Silviu Hurduzeu. Botschafter Gustin lud die Vertreter der Präfektur und des Kreisrats ein, im April an einem Regionalisierungsseminar teilzunehmen und am 13. und 14. Juni in Konstanza/Constanţa an einem Seminar für Interregionale Kooperation, Ausgabe IV, die z. T von Vertretern Deutschlands und Frankreichs bestritten werden.

Neben einem Besuch in der französischen Abteilung der Kreisbibliothek „Paul Iorgovici“ stand auch eine Begegnung in der Universität „Eftimie Murgu“ (UEM) im Programm. Die Delegation der Botschaft Frankreichs traf hier mit Rektorin Doina Frunzăverde und den Vertretern der Rektoratsleitung zusammen, die eine kurze Führung durch die Universität machten (UEM hat die Zahl ihrer Studenten seit 1990 verdreifacht). Im anschließenden Gespräch kam man auf den Wunsch der französischen Seite zu sprechen, dass die UEM sich stärker in den Ausbildungsprozess von jungen Menschen einbringen möge, die später in französischen Firmen arbeiten sollen, die in Rumänien tätig sind. Dazu gibt es im März in der Reschitzaer UEM eine Begegnung zwischen Unternehmern, Lehrkräften und künftigen Absolventen, die motiviert werden sollen, erfolgreiche Karrieren in französischen Unternehmen in Rumänien einzuschlagen.

Botschafter Gustin: „Ich bin nunmehr seit zehn Monaten Botschafter Frankreichs in Rumänien und habe mir zum Ziel gesetzt, binnen zwölf Monaten alle Kreisvororte des Landes zu besuchen. Ich möchte Rumänien in seiner ganzen Fülle kennenlernen, wobei ich einen standardisierten Leitfaden der Vorgangsweise bei diesen Besuchen verfolge. Ich konzentriere mich auf die Wirtschaftsbeziehungen zu Rumänien. Es gibt gegenwärtig rund 3000 französische Firmen hier. Dacia realisiert 3,3 Prozent des BIP Rumäniens. An Universitäten, wie der UEM, diskutiere ich Fragen der Qualität der Ausbildung der Arbeitskräfte. Deshalb sind uns die gute Ausbildung und die antrainierte Anpassungsfähigkeit der Arbeitskräfte wichtig. Nicht zuletzt möchte ich den Partnerschaften zwischen den Kommunen – im Falle Reschitza mit Caen in der Normandie – neue Impulse verleihen.“