Hermannstadt - Einen prominenten Gast begrüßte der Vorstand des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS) auf seiner ersten Mitgliederversammlung nach der Sommerpause. Aus Bukarest war der deutsche Botschafter in Bukarest, Andreas von Mettenheim, angereist, um mit Unternehmensvertretern aus dem Raum Hermannstadt/Sibiu ins Gespräch zu kommen.
Mettenheim berichtete über die politische Lage in Rumänien. Laut dem Botschafter hat der derzeitige politische Stillstand keine Auswirkungen auf die Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen, die bereits in Rumänien aktiv seien. Gleichwohl gebe es Auswirkungen auf künftige Investitionsentscheidungen, bei denen zwischen verschiedenen Ländern Südosteuropas entschieden werde.
Rumänien genieße eine „gute makroökonomische Reputation“, stellte Mettenheim fest. „Die rumänische Regierung hat in der letzten Zeit ihre Sparprogramme effizient durchgeführt und die Verschuldung reduziert. Das hat Vertrauen im internationalen Bereich geschaffen, und deshalb ist es für Rumänien ein großer Erfolg, eine Staatsanleihe mit einem Zinssatz von 5,1 Prozent platziert zu haben“, meinte Mettenheim.
Den DWS-Mitgliedsunternehmen präsentierte sich Dr. Sonja Kreibich, Leiterin des Wirtschaftsdienstes der Botschaft, als Ansprechpartnerin. Wer sich über die wirtschaftliche oder politische Situation informieren möchte, könne sie kontaktieren, aber auch darüber hinaus: „Wir helfen ihnen gern, wenn Sie Probleme mit der Zentralregierung in Bukarest haben“, sagte Kreibich.
Über das jüngste Projekt des Klubs informierte Geschäftsführer Jörg Prohaszka im Anschluss an die Präsentationen der deutschen Diplomaten. Der DWS hat in den vergangenen Wochen eine Übereinkunft mit dem Gefängnis in Aiud geschlossen. Der anwesende Leiter des Gefängnisses, Valentin Nazare, bietet den Mitgliedsfirmen die Möglichkeit, auf dem Gefängnisgelände günstig zu produzieren. Es gebe zahlreiche Produktionsflächen und 1000 potenzielle Mitarbeiter, die für einen Stundenlohn von 5 Lei arbeiten können. Beide Seiten würden profitieren, meinte Prohaszka. Die Unternehmen über Kostenvorteile, die Gefangenen durch eine Verdienstmöglichkeit, Haftverkürzung sowie das Sammeln von Berufserfahrung.
Als Neumitglied begrüßte der Geschäftsführer das Unternehmen Jahn Interprof. Außerdem gab er einen Rückblick auf das dritte DWS-Weinfest, das der Klub am vergangenen Sonntag in Michelsberg/Cisnădioara veranstaltete. Rund 1000 Besucher kamen laut Prohaszka zum Fest. Zur Weinkönigin wurde die 20-jährige Ana-Maria Bota gewählt. Prohaszka betonte, dass sich das Weinfest an eine breite Öffentlichkeit richte. Für die kommenden Jahre hofft er, dass sich das Fest zu einer touristischen Attraktion des Kreises Hermannstadt entwickelt.
Doch damit nicht genug. An diesem Samstag organisiert der Klub einen Fußball-Cup für Institutionen und Firmen aus Hermannstadt. An dem Wettbewerb werden 20 Mannschaften teilnehmen. Ausgetragen wird er auf dem Sportplatz an der Rotenturmstraße/B-ul Milea.