Karansebesch – TMD Friction, der englisch-deutsche Hersteller von Bremsbelegen, der sich vor mehr als anderthalb Jahrzehnten in Karansebesch niederließ und gelegentlich Signale aussendete, die von einer glücklichen Wahl kündeten, hat die Absicht des Ausbaus des Betriebsgeländes um zweieinhalb Hektar angekündigt, so wie dies bereits im Frühjahr dieses Jahres von den Firmenverantwortlichen angedeutet wurde. Dazu forderte TMD Friction vom Rathaus, drei der Parzellen von insgesamt 25.000 Quadratmeter des Industriegeländes an der nördlichen Ausfahrt in Richtung Ferdinandsberg/Oţelu Roşu/Siebenbürgen zur öffentlichen Ausschreibung freizugeben. Das Rathaus Karansebesch hatte schon zu Beginn seiner Ansiedlungsinitiative von Investoren das gesamte Gelände parzelliert. Nun möchte TMD Friction „die Parzellen Nr.1, Nr.3 und Nr.4 kaufen, wofür wir unser ernsthaftes Interesse bekunden, ebenso wie für den Ausbau der bestehenden Investitionen von TMD Friction.“ So Andrew Turner, TMD-Friction-Direktor, im Schreiben an die Stadtverwaltung Karansebesch. Das Schreiben bildet einen eigenen Diskussionspunkt und ist Anlass zu einer Beschlussvorlage bei der Stadtratstagung, die für Ende dieser Woche anberaumt ist.
Wie im Frühjahr angekündigt (in einer gewissen Weise war das damals auch eine indirekte Wahlkampfunterstützung für den damals scheidenden Bürgermeister Ion Marcel Vela, der höher hinaus gewählt werden möchte - er ist jetzt Spitzenkandidat der PNL für den Senat), handelt es sich beim Ausbau auch um die Schaffung von rund 500 neuen Arbeitsplätzen, die etappenweise ausgeschrieben werden sollen. Bürgermeister Felix Borcean arbeitet ganz nach dem vom Amtsvorgänger Vela Vorgezeichneten: er monopolisiert die positiven Ankündigungen zum Schicksal der Stadt auf seine alleinige Stimme. Sofort nach der Ankündigung des Schreibens von TMD Friction setzte er nämlich noch eins drauf: „Vor ein paar Tagen sprach ein irakischer Unternehmer bei mir vor, der sich in China niedergelassen hat. Er will in Karansebesch investieren und wollte etwas über den Ausbildungsstand des Personals und Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort wissen. Ich hoffe, daraus kristallisiert sich etwas Konkretes heraus.“