„Brüder, fahrt sofort nach Hause!“

Drastische Maßnahmen an den Grenzübergängen zu Ungarn

Temeswar (ADZ) – Auf den Andrang an den Grenzübergängen in Nadlak/Nădlac (Autobahn A1) und Tschanad/Cenad (DN 6) haben sich die Arader und Temescher Behörden am Dienstagabend sowie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch entsprechend vorbereitet. Nachdem die ungarische Regierung zunächst die Einreise einiger Tausend rumänischer und bulgarischer Staatsbürger über den österreichisch-ungarischen Grenzübergang Nickelsdorf – Hegyeshalom verweigert hatte, durften die aus den Kerngebieten der Covid-19-Epidemie nach Hause fahrenden Bürger ihre Reise durch ungarisches Staatsgebiet fortsetzen. Österreichische Medien berichteten am Dienstag, dass der Stau auf der österreichischen Autobahn A4 am Dienstag eine Länge von 30 Kilometern erreicht hatte.

Am frühen Mittwochmorgen erreichten die Auslandsrumänen die Grenz-übergänge Nagylák – Nadlak, Kiszombor – Tschanad und Ártánd – Borș im Kreis Bihor. Allein nach Tschanad schickte die Temescher Gesundheitsdirektion 60 Ärzte, um die ankommenden Bürger medizinisch untersuchen zu lassen und über weitere Maßnahmen zu entscheiden. Polizei- und Gendarmerie-Mannschaften wurden ebenfalls herbeibeordert, die Temeswarer Grenzschutzdirektion schickte ebenfalls Verstärkung. Am Autobahn-Grenzübergang Nadlak rechneten die Behörden mit einer Wartezeit von drei Stunden, obwohl 10 Kontrollpunkte eingerichtet wurden.

Währenddessen richtete der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu einen dringenden Appell an die Heimkehrenden: „Brüder, fahrt sofort nach Hause, ohne Wenn und Aber“, rief Robu die eintreffenden Bürger auf. Sie alle sollten sich direkt zu ihrem Wohnsitz begeben und auf dem Weg dorthin in keinem Hotel in Temeswar oder sonstwo auf der Route übernachten, sie sollten niemanden in Gefahr bringen und allen Anordnungen der zuständigen Behörden Folge leisten, und zwar ohne jedweden Widerspruch. Egal von wo sie kämen, egal wohin sie fahren würden und egal welcher Ethnie sie angehören, alle Heimkehrenden haben die gesetzliche Pflicht, die Wahrheit über ihren ursprünglichen Aufenthaltsort zu sagen und sich ohne Umwege direkt nach Hause zu begeben. Wer dies nicht tue, mache sich strafbar und werde zweifelsohne im Gefängnis landen, so Bürgermeister Robu. Mehrere Streifen der Lokalpolizei würden alle Einfahrten in Temeswar bewachen und alle Autos mit fremden Kennzeichen kontrollieren. Entsprechende Anordnungen habe er erlassen, drohte der Bürgermeister.