Hermannstadt - Die Brukenthalschule bewegte am Donnerstagabend die Welt. Die Elftklässler hatten beschlossen, den traditionellen Fasching heuer unter das Motto „Die Welt in Bewegung“ zu stellen. Und weil Bewegung immer zu etwas Neuem führt, änderten sie auch den Ort und luden Schüler sowie Lehrer statt in die Aula der Schule in den kleinen Saal des Gong-Theaters ein.
Die Bühne des Theaters war an diesem Abend voller berühmter Persönlichkeiten aus verschiedenen Generationen, die eines gemeinsam hatten: Sie haben sichtbare Spuren hinterlassen. Dargestellt wurden die bewegenden Momente der Menschheitsgeschichte in kurzen Szenen, welche die 16 Oberstufenklassen präsentierten. Die Zuschauer reisten in zufälliger Reihenfolge durch die Geschichte und erlebten ganz neu, wie die heutige Welt entstanden ist. Mit großer Kreativität gingen die Schüler grundlegenden Fragen nach wie zum Beispiel: Wie wurde die Werbung erfunden? Ist der Aberglaube stärker als der Kommunismus? Sind Mädchen den Jungen im Sport überlegen? Wie haben die Evolution von Mode, Medizin und Technik die Welt verändert? Wie würde eine Begegnung mit einer Außerirdischen aussehen?
Nach wochenlanger Vorbereitung begann der Fasching mit Marschmusik und einer Bilderschau zu kriegerischen Ereignissen, Erfindungen und herausragenden Persönlichkeiten, die die „Welt in Bewegung“ setzten. Vier Elftklässler führten mit Kultur- und Wissenschaftsfragen durch die Veranstaltung: Debora Nuţa als Schülerin, Sebastian Pirpidel als Entdecker, Astrid Hermann als Malerin und Roland Floca, als Wissenschaftler kostümiert.
Als erste Klasse trat die 9.B auf die Bühne und zeigte dem Publikum, dass im Zweiten Weltkrieg nicht alle Männer erfolgreiche Soldaten waren. Bald darauf ging die Reise nach Afrika, wo farbige Tänzerinnen die Kolonialisten in Verwirrung stürzten. Weiter führte die elegante Coco Chanel aus Paris durch die Entwicklung der Mode mit Hilfe ihrer Models, Diskotänzer und Kabaretttänzerinnen. Nach einem Rückwärtssprung in die Zeit der Kreuzritter wurden die Zuschauer mit dem 11. September 2001 konfrontiert und einem Hagel von Papierflugzeugen ausgesetzt. Dann wieder musste Ceauşescu gegen Vampir Dracula kämpfen, um zu beweisen, dass der Aberglaube keine Chance gegen den Kommunismus hat. Doch die geschmeidige schwarze Katze und drei rumänische Iele besiegten den Kommunismus. Zuletzt schickten die Kücken des Lyzeums, die Schüler der 9. D, die Modekritikerin Iulia Albu mit ihrem Hahn auf die Bühne und verwandelten sie in einen echten Catwalk: Audrey Hepburn mit ihrer Tiara, Modegenie Karl Lagerfeld, die Top 3 Musikbands Abba, The Beatles und Queen, die Filmstars Brigitte Bardot und Marilyn Monroe und die Pop-Legende Michael Jackson, der das Publikum mit seinem Tanz begeisterte, traten auf.
Die Tänze waren eine Besonderheit des diesjährigen Faschings. Dank der Unterstützung der 16-jährigen Andra Pampu aus Berlin, die seit September als Schulpraktikantin am Brukenthal Hip Hop und Jazz Dance unterrichtet, wurde der Fasching in eine Tanzshow verwandelt. Andra half fast allen Klassen bei der Entwicklung ihrer Choreografien, tanzte in einigen Szenen auch selbst mit und beeindruckte alle mit ihrem Talent.
Neben den Tänzen waren die Respektierung des Themas, die Originalität sowie die Einhaltung der Zeit Kriterien für die Preisvergabe. Die Jury, die aus der stellvertretenden Schuldirektorin Bianke Grecu, der Bibliothekarin und einigen Lehrkräften bestand, hatte eine schwere Aufgabe. Bis sie entschied, überbrückte das Organisationsteam die Zeit mit Witz und Fragen an das Publikum, das wie bei einer Gameshow reagierte. Außerdem sorgte Teodora Ciocanea, Schülerin der 11. D, mit ihren Songs für Unterhaltung.
Die Siegerehrung nahm Direktorin Grecu vor. Den ersten Platz belegte die Klasse 10.B, den zweiten mit einem winzigen Punktunterschied die 10. C und Dritte wurden die Kücken des Brukenthal-Lyzeums, die Klasse 9.D. Die Sieger wurden mit Torten und Pokalen in Form von Globuslampen geehrt, alle anderen Klassen erhielten ein Diplom für ihre Teilnahme. Es war sicher ein unvergesslicher Abend und eine wahre Erinnerung für jeden „Brukenthaler“, der teilgenommen hat.