Energie und Optimismus strahlte Dr. Bernd Fabritius, Bundestagsabgeordneter der CDU/CSU, auf die 22 Zwölftklässler des Brukenthal-Gymnasiums aus, die aus Hermannstadt in der Projektwoche „Schule anders“ in der dritten Aprilwoche 2016 nach Berlin reisten. Zwischen zwei Flügen nahm Dr. Fabritius sich Zeit für ein Gespräch mit den Schülern, im Jakob Kaiser-Haus mit Blick auf den Reichstag.
Selbst Absolvent der Brukenthalschule überzeugte Fabritius die Schüler davon, dass kreative Ideen wichtiger sind, als gute Noten durch Auswendiglernen.
Es komme darauf an wie, nicht was man lerne. Seine Generation sei kreativer gewesen als die heutige, auch in ihren Streichen in der Schule. Als Anekdote aus seiner Schulzeit in den achtziger Jahren erzählte er, dass er mit einigen Mitschülern kurzerhand den Trabi eines Lehrers die Stufen zum Kirchenportal der evangelischen Kirche in Hermannstadt hinaufgehoben und abgestellt habe. Die Schüler erlebten Dr. Fabritius als einen Politiker, der zu dem steht, was er macht und waren beeindruckt, wie offen er mit ihnen sprach. Er appellierte auch an sie, sich einzumischen, sich politisch auseinanderzusetzen und zu hinterfragen, um etwas zu verändern. „Eigentlich interessiere ich mich nicht so für Politik, aber Herr Fabritius war so ermutigend, so voller Energie“, sagt Iulia.
Nicht nur in die Gegenwart der Berliner Politik, sondern auch in die Geschichte der deutschen Hauptstadt tauchten die Schüler tiefer ein, als sie erwartet hatten. Es bewegte sie, heute so problemlos zwischen dem ehemaligen Ost- und Westteil wechseln zu können, wo bis vor 27 Jahren eine Mauer Menschen trennte und Todesschüsse fielen. Anhand der Fragen einer Stadtrallye der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem Titel, „Wir waren so frei“, erkundeten die Schüler zunächst auf eigene Faust den ehemaligen Verlauf der Mauer vom Checkpoint-Charlie, über das Brandenburger Tor, am Reichstag entlang bis zur Friedrichstraße.
„Geschichte zum Anfassen“ gab es dann im DDR-Museum. In der Gedenkstätte Berliner Mauer begeisterte Barbara Bettenwort bei ihrer Führung durch ihre lebendige Darstellung der Geschichte der 1961 durch die Mauer von einem auf den anderen Tag geteilten Bernauer Straße. Neben der Geschichte blieb den Schülern auch Zeit, das moderne und junge Berlin zu erleben, in der Humboldt-Universität, sowie bei eigenen Streifzügen durch die Stadt. Einen Einblick in Berlins Kultur- und Kunstszene gewannen die Schüler beim Besuch des Berliner Ensembles („Mutter Courage“ von Bertolt Brecht) und der neuen Berlinischen Galerie.
Insgesamt sei die Fahrt auch eine gute Vorbereitung auf den Sprung von Schule und Elternhaus ins selbstständige Studentenleben gewesen. Sie hätten z. B. gelernt, wie man sich in einer Großstadt zurecht findet, sagt Miruna. Begleitet wurde die Fahrt von der Deutschlehrerin Alina Helbet und von Annette Frings, einer aus Deutschland entsandten Lehrerin am Brukenthal-Gymnasium, die auch das Programm organisierte.
Annette Frings