Hermannstadt – Während der festlichen Eröffnung der temporären Ausstellung „10 ani de la inaugurarea Galeriei de Artă Româneasca“ (Zehnjähriges Jubiläum der Gründung der Dauerausstellung Rumänischer Kunst) in den multimedialen Räumlichkeiten des Blauen Hauses am Großen Ring/Piaţa Mare am Mittwoch, dem 18. Juli, zeigte sich Sabin Adrian Luca, Generalintendant sämtlicher Abteilungen des Brukenthalmuseums Hermannstadt/Sibiu, erfreut über die Anwesenheit und Neugierde eines zahlreichen lokalen Publikums. Nicht zu überhören war eine gewisse Portion Stolz in der Begrüßungsansprache des Museumsleiters, der auf die lebendige Präsenz des Brukenthalmuseums in der Kulturlandschaft gesamt Rumäniens hinwies, brauche doch das wichtigste Museum im Hermannstädter Stadtzentrum den Vergleich mit den zahlreichen Museen der Hauptstadt Bukarest nicht zu fürchten. Hohe Besucherströme an den Eingangspforten der Museumsabteilungen und mediale Berichterstattungen zahlreich anwesender lokaler Pressevertreter werden von Sabin Adrian Luca als Lohn erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit des Brukenthalmuseums gewertet.
Ende November 2008 war die Gründung der Dauerausstellung Rumänischer Kunst in der zweiten Etage des Blauen Hauses am Großen Ring erfolgt. Selbstverständlich beinhaltet die Dauerausstellung Bildwerke auch etlicher berühmter Maler, die aus siebenbürgisch geprägten Kulturen rund um das rumänische Staatsgebiet des 18., 19. und 20. Jahrhunderts stammten und aufgrund ihrer Tätigkeit fruchtbare Wechselbeziehungen zu Künstlern rumänischer Ethnizität unterhielten. Johann Martin Stock, Arthur Coulin, Franz Neuhauser und Carl Dörschlag zählen mit zu denjenigen bildenden Künstlern, deren Biographie eng mit der Kulturlandschaft Rumäniens zu Beginn des 20. Jahrhunderts verbunden war. Eine besondere Erwähnung in der Dauerausstellung verdienen Werke des Malers Octavian Smigelschi (1866-1912), der zwecks künstlerischer Ausbildung zahlreiche Reisen in das damalige europäische Ausland unternahm und als Autor der Wandmalereien in der orthodoxen Hauptkathedrale Hermannstadts in der Fleischergasse/str. Mitropoliei bekannt ist. Smigelschi lebte in einer Zeit, als das Zusammenleben westlicher und östlicher Kulturprägungen auf siebenbürgischem Boden vermutlich friedvolle Hochkonjunktur gehabt haben könnte.
Den Hauptanteil der Dauerausstellung bilden Werke aus den Ateliers zahlreicher rumänischer Maler wie Nicolae Grigorescu, Alexandru Ciucurencu, Corneliu Baba, Ion }uculescu, Ion Andreescu und [tefan Luchian. „Stilrichtungen wie beispielsweise der Expressionismus und Impressionismus, die in Mittel- und Zentraleuropa betrieben wurden, hatten auch innerhalb der rumänischen Landesgrenzen Einzug gehalten. Außerdem bedeutet nachträglich das Jahr 1918 keinen Abbruch der internationalen Vernetzung Rumäniens auf dem Gebiet der Malkunst, da auch spätere und zeitgenössische Strömungen ihren Niederschlag in der rumänischen Kunstszene gefunden haben und nach wie vor erleben“, so Ehrengast Hans Erich Tischler, Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, während der Vernissage der Jubiläumsausstellung im Blauen Haus am Großen Ring. Ebenfalls war Christine Manta-Klemens, stellvertrende Vorsitzende des Hermannstädter Kreisrates, der Einladung zur Ausstellungseröffnung gefolgt.
Eine detailreiche Erklärung betreffend den Inhalt der temporären Ausstellung „10 ani de la inaugurarea Galeriei de Artă Româneasca“, die bis einschließlich Freitag, den 31. August 2018 besichtigt werden kann, bot Kuratorin Dr. Iulia Mesea. Autor des ansprechenden Designs der temporären Ausstellung ist Chris Balthes. Das zehnjährige Jubiläum der Gründung der Dauerausstellung Rumänischer Kunst in der zweiten Etage des Blauen Hauses lädt fernerhin zum wiederholten Ausstellungsbesuch ein, da gemäß dem Motto „Lucrarea lunii“ (Bildwerk des Monats) bis Jahresende monatlich jeweils ein bestimmtes Bild der Dauerausstellung in textlich besonderer Art und Weise für Besucher jeden Alters aufbereitet wird.