Sathmar/Kalmandi - Unter dem Motto „Die Wurzeln nicht vergessen” fand am 11. und 12. August 2018 bereits zum 29. Mal das Treffen der Sathmarer Schwaben in Sathmar/Satu Mare und in Kalmandi/Cămin statt. Ehrengäste der zweitägigen Veranstaltungsreihe waren Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, und Johann Fernbach, Vorsitzender des Regionalforums Banat. Das Schwabentreffen wird jedes Jahr abwechselnd vom Kreisforum Sathmar und der Landsmannschaft der Sathmarer Schwaben in Deutschland veranstaltet.
„Bei der Bewahrung der Identität spielen die Traditionen und die Sprache eine sehr wichtige Rolle“, sagte Josef Hölzli, Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen am Samstagabend bei der Eröffnung der Ausstellung „Sathmar und die Sathmarer Schwaben“ im Wendelin Fuhrmann Saal des Jugendzentrums in Sath-mar. Johann Forstenheizler, Ehrenvorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen, stellte das Buch von Stefan Vonhaz „Die deutsche Ansiedlung im Komitat Sathmar“ vor, das vom DFD Kreis Sathmar vor Kurzem wieder herausgegeben wurde. Die Ausstellung des Donauschwäbischen Zentralmuseums in Ulm „Sathmar und die Sathmarer Schwaben“ präsentierte ifa-Kulturmanager Arthur Glaser. Die Ausstellung zeigt die Vergangenheit und die Gegenwart der Sathmarer Schwaben in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Kunst und Musik, Wirtschaft, Wohnkultur, Landwirtschaft, städtische Entwicklung und Religion. Für die Musikalische Untermalung der Ausstellung sorgte ein Akkordeonduo, die Kindertanzgruppe „Gemeinsam“ des Johann Ettinger Lyzeums zeigte mit Akkordeonbegleitung schwäbische Volkstänze.
Am Sonntagvormittag begann der zweite Tag des Schwabentreffens in der schwäbischen Gemeinde Kalmandi mit einem Festgottesdienst, zelebriert von Sándor Néma, Pfarrer der Gemeinde in der römisch-katholischen Kirche. Beim Aufmarsch im Zentrum der Gemeinde machten zahlreiche Trachtengruppen aus der Region Nordsiebenbürgen, aber auch viele in Deutschland lebende Sathmar Schwaben mit.
Eröffnet wurde das Programm auf der Freilichtbühne mit dem Heimatlied der Sathmarer Schwaben in Darbietung des schwäbischen Männerchors Großkarol-Petrifeld-Sathmar. Im Namen der Gastgeber begrüßte zunächst Emeric Süt, Bürgermeister in Kalmandi, die Anwesenden. „Wir sind stolz darauf, dass wir Sathmarer Schwaben sind”, betonte der Bürgermeister in seiner Rede. Paul Jürgen Porr, Vorsitzender des Landesforums, unterstrich, wie wichtig es sei, dass man die eigenen Wurzeln kenne, denn nur wer Wurzeln hat, besitzt eine lebendige Gegenwart und eine gesicherte Zukunft. Johann Fernbach, Vorsitzender des Regionalforums in Banat, nannte die Sathmarer Schwaben Brüder der Banater Schwaben, mit denen sie ein ähnliches Schicksal teilen würden. Csaba Pataki, Vorsitzender des Kreisrats Sathmar, betonte, dass die Minderheiten zusammenhalten und einander gegenseitig helfen sollen. Josef Hölzli, Vorsitzender des Regionalforums Nordsiebenbürgen, sprach anerkennend über die Tätigkeit der Ortsforen, DFD-Bürgermeister und kulturellen Gruppen im Kreis Sathmar, die zu Einigkeit und Zusammenhalt der Sathmarer Schwaben beitragen würden. Johann Leitner, Vorsitzender des Kreisforums Sathmar, meinte, dass die Schwabentreffen eine gute Gelegenheit zum Austausch sowie zum Erhalt der Kultur und der Traditionen bieten würden.
Über 20 Trachtengruppen präsentierten ihre Volkstänze auf der Freilichtbühne im Laufe des Nachmittags und zeigten, dass die Traditionen sowohl von den ganz kleinen Kindergartenkindern aus Kalmandi als auch von den Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren der Region Nordsiebenbürgen gelebt werden. Das Schwabentreffen endete mit einem Ball im Freien. Für die gute Stimmung sorgte die Diamant Band aus Fünfkirchen/Pécs (Ungarn).