Bukarest – Auf eine ganz spezielle Bilderreise durch 25 Kirchenburgen-Orte entlang der Großen Kokel lädt das Bukarester Bauernmuseum am Donnerstag, den 28. Juli, um 17 Uhr ein: Präsentiert wird der neue Bildband von Martin Rill, „Mediasch und das siebenbürgische Weinland“, das siebte aus der Reihe der Siebenbürgen-Bücher des bekannten Historikers, Herausgebers und Fotografen. Bei einem guten Gläschen Fetească Regală aus der Region signiert der Autor gerne sein Werk.
Der großformatige Bildband führt auf über 300 Seiten durch die Kulturgeschichte der Siebenbürger Sachsen und verdeutlicht den Reichtum, den der Weinbau für diese begründete. 25 Orte mit ihren Kirchenburgen, architektonischen Besonderheiten, Ausstattung und kostbaren Kirchenschätzen werden ins Licht gerückt, von Abtsdorf/Țapu über Almen/Alma Vii, Arbegen/Agârbiciu, Birthälm/Biertan, Bußd/Buzd, Donnersmarkt/Mănărade, Eibesdorf/Ighișu Nou, Frauendorf/Axente Sever, Großkopisch/Copșa Mare, Haschagen/Hașag, Hetzeldorf/Ațel, Kleinkopisch/Copșa Mică, Kleinschelken/Șeica Mică, Marktschelken/Șeica Mare, Mediasch/Mediaș, Meschen/Moșna, Mortesdorf/Moardaș, Nimesch/Nemșa, Pretai/Brateiu, Reichesdorf/Richiș, Schaal/Șoala, Scholten/Cenade, Schorsten/Șoroștin, Tobsdorf/Dupuș bis nach Wurmloch/Valea Viilor.
Jeder Ort wird mit einem historischen Abriss, einem Dorflageplan und den Flugaufnahmen von Georg Gerster über der Kirchenburganlage vorgestellt, gefolgt von Bildern und kurzen Erläuterungen zu Kirche, Ausstattung und Kirchenschätzen, ergänzt durch heutige Gebäude. Das Ergebnis ist eine kaleidoskopartige Monografie der sächsischen Kulturlandschaft entlang der Großen Kokel/Târnava Mare.
Rund 30 Siedlungen sind ursprünglich an diesem Fluss entstanden, 21 davon auf Königsboden, vier waren Kirchenbesitz, fünf wurden wieder aufgegeben. Bereits ein Jahrhundert nach ihrer Gründung hatten sich einige dank des Weinbaus zu bedeutenden Wirtschaftszentren gemausert. Mediasch wurde 1552 zum Verwaltungszentrum des Stuhls. In Birthälm, Kleinschelken und Marktschelken entwickelten sich wenig später Handwerk und Zünfte. Die Entwicklung erreichte ihren Höhepunkt zu Beginn des 16. Jh. In dieser Zeit wurden die Kirchen zum Schutz vor Türkeneinfällen stark befestigt.