Temeswar - Christine Schleifer hat eine ihrer größten Sehnsüchte Wirklichkeit werden lassen. Die 45-jährige Banaterin, die seit mehr als 30 Jahren ihre „alte Heimat“ nicht mehr besucht hat, ist am Wochenende zu den Heimattagen der Banater Deutschen nach Temeswar gereist. Die Reise führte jedoch nicht nur in die Stadt an der Bega, sondern auch in ihr Heimatdorf Baumgarten/Livada im Kreis Arad. Über das berührende Wiedersehen, aber auch über ihr 2013 in Deutschland erschienenes Buch „Sehnsucht, die mich trägt“ erzählte Christine Schleifer am Montag innerhalb des Lesekreises der Temeswarer Volkshochschule. „Ich dachte, ich werde fremde Gefühle haben, wenn ich hierher komme. Aber es war nichts fremd, sondern alles wunderschön“, betonte sie. Das Buch stellte der Schriftsteller Stefan Ehling vor. „Ich hatte eine Seifenoper erwartet, aber zu meiner Freude war das nicht der Fall“, gestand Stefan Ehling bei der Buchvorstellung im Karl-Singer-Saal des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde ein weiteres Buch präsentiert. Die Teilnehmer an dem Lesekreis durften Edith Guip-Cobilanschis Band „Erinnerung – du einzig bleibend Gut“ näher kennenlernen und genossen die vorgelesenen Auszüge, die die Autorin mit viel Witz und Ironie geschrieben hat. Die beiden Bücher, die im AMG-Haus vorgestellt wurden, standen im Gegensatz zueinander: In ihrem 2017 im Cosmopolitan-Art-Verlag erschienenen Band schildert Edith Guip-Cobilanschi verschiedene Erlebnisse aus ihrer Jugend, aber auch aus der Gegenwart. Dazu kommen Gedichte oder Kurzgeschichten aus Wolfsberg und persönliche Eindrücke der Autorin zu aktuellen Ereignissen. Christine Schleifers Band ist eine Autobiographie, die mit der Kindheit im banatschwäbischen Baumgarten beginnt und ihr gesamtes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen Revue passieren lässt.