Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Dominic Fritz hat am Wochenende die Temeswarer daran erinnert, dass die Gelder der Europäischen Union nicht vom Himmel fallen und dass es sich hierbei um konkrete europäische Solidarität handelt. Diese sei eine der Grundwerte der Europäischen Union. Fritz sagte das im Zusammenhang mit der Rekordfinanzierung von 63 Millionen Euro, die der Stadt Temeswar aus den Töpfen des EU-finanzierten Nationalen Wiederaufbauplans PNRR für den Erwerb von 55 Straßenbahnen, Trolley- und elektrischen Autobussen zugesprochen wurde. Es handele sich um das teuerste Projekt, das die Europäische Union in Temeswar finanzieren werde, und um die einmalige Chance, den gesamten Fuhrpark des Verkehrsbetriebs STPT zu erneuern. Hätte man diese Investition aus dem Lokalhaushalt bestreiten müssen, wäre dies nie und nimmer gelungen, erklärte der Bürgermeister.
Die Temeswarer sollten sich aber dessen bewusst sein, dass es sich hierbei um hart erarbeitetes Geld des europäischen Steuerzahlers handele, um Geld, das eine Pflegekraft in Deutschland, ein Busfahrer in Spanien oder eine Lehrerin in Rumänien erwirtschaftet hätten, damit man hier in Temeswar besser leben könne. Wer aber den europäischen Charakter der Stadt angreife, würde ihre Entwicklung gefährden. Man könne nicht fortwährend alle Werte, für die Europa steht, angreifen, nämlich die Toleranz, die Offenheit und den Respekt vor dem anderen, und gleichzeitig behaupten, man sei um die Entwicklung Temeswars besorgt. Man könne nicht der EU ins Gesicht spucken und gleichzeitig Geld von Europa verlangen. Es gäbe einen doppelzüngigen, antieuropäischen und gegen den Geist dieser Stadt gerichteten Diskurs, den er ständig bekämpfen werde, da es sich hierbei um eine große Gefahr für den Wohlstand der Stadt handele. Man müsse sich für die Heranziehung von EU-Geldern einsetzen, aber man dürfe dabei den Kampf für eine wertbezogene Politik nicht aufgeben. Die Stadt müsse auf Werten und nicht auf Rüpelhaftigkeit aufgebaut werden, erklärte Fritz.